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Gerhard Bierwirth

    Die Problematik des englischen Schauerromans
    Bushidō
    Makoto und Aufrichtigkeit
    Shōnindō - der Weg des Kaufmanns
    • Shōnindō - der Weg des Kaufmanns

      Von der Diskriminierung eines Standes zur Ökonomisierung einer Kultur

      • 366 stránok
      • 13 hodin čítania

      In allen vergleichbaren Ländern findet seit einigen Jahrzehnten eine Ökonomisierung der gesamten Lebenswelt statt. Am Beispiel Japans zeigt das Buch, dass dieses Phänomen schon einmal Ende des 19. Jahrhunderts vorübergehend Gestalt angenommen hatte. Das Buch beschreibt zum einen, wie die Kaufleute und Unternehmer die gesellschaftliche Missachtung, der sie seit der Mitte des 17. Jahrhunderts ausgesetzt waren, in eine Anerkennung ihrer vorgeblichen Überlegenheit gegenüber Bürokratie und Politik verwandelt haben. Es verdeutlicht zum anderen anhand der Praxis und Ideologie großer Unternehmer wie Shibusawa Ei’ichi und mächtiger Firmenkonglomerate wie Mitsubishi, dass auch die damalige Ökonomisierung keine automatische Begleiterscheinung einer expandierenden Wirtschaft war, sondern sich der Usurpierung der zentralen gesellschaftlichen Diskurse über Nation, Industrialisierung, Familie, Bildung und Literatur durch die großen Unternehmer verdankte. Und es zeigt auch, wie sich schon damals die großen Unternehmer nicht nur als die besseren Wahrer des Gemeinwohls, sondern auch als Architekten einer „kulturellen Hegemonie“ praktisch und ideologisch in Szene setzen konnten.

      Shōnindō - der Weg des Kaufmanns
    • Makoto und Aufrichtigkeit

      Eine Begriffs- undDiskursgeschichte

      • 361 stránok
      • 13 hodin čítania

      Aufrichtigkeit ist eine zweifelhafte Angelegenheit, die Vertrauen schaffen soll, jedoch oft zu Isolation und Diskriminierung führt. Sie ist keine universelle Tugend, was der Aufrichtigkeitsdiskurs in Europa von der Renaissance bis zur Romantik verdeutlicht. Der Begriff makoto wird häufig widersprüchlich verwendet, insbesondere im Kontext des Neo-Konfuzianismus, Shintō, der Samurai-Ethik und der haikai-Poetiken. Anstatt die Frage zu stellen, wie aufrichtig die Japaner sind, rekonstruiert das Buch die vielschichtigen Bedeutungen von makoto und zeigt, wie westliche Entwicklungshelfer und Texte in der Meiji-Zeit dessen Überkronung durch den Aufrichtigkeitsbegriff förderten. Diese Überkronung war das Ergebnis eines Kampfes um die Deutungshoheit von Begriffen und Werten in Japan, wobei auch traditionelle Lesungen von makoto beeinflusst wurden. Das rekonstruierte kulturelle Gebilde makoto, mit seinen west-östlichen, bürgerlich-adligen und pragmatisch-idealistischen Komponenten, dient als anschauliches Fallbeispiel für die These kultureller Hybridität und das Paradigma der Transkulturalität.

      Makoto und Aufrichtigkeit
    • Bushidô, der Weg des Kriegers, polarisiert. Gegner wie Anhänger sind seit jeher mit missionarischem Eifer bei der Sache. Ist Bushidô eine Art Religion? Zumindest ein Religionsersatz, aber auch Theater und Fiktion. Ausgehend von der „Erfindung“ dieses Religionsersatzes in der Meiji-Zeit, werden die vielfältigen und widersprüchlichen Aspekte der „Samurai-Erzählung“ in Japan, aber auch im Ausland analysiert. Dabei erweist sich der pseudo-religiöse, theatralische und fiktive Bushidô, jenseits aller Romantisierung und aller Ideologiekritik, als ein wichtiger Katalysator für die japanische Suche nach Individualität und Identität. Eine neue, dekonstruktivistische Interpretation der „Samurai-Erzählung“, vor allem des berüchtigten „Hagakure“ aus dem 18. Jahrhundert, bisher vor allem bekannt als Lieblingsfibel von Kamikaze-Piloten, Managern und Kampfkunstanhängern, vermittelt überraschende Einsichten – „Japan erklären“ kann und will sie nicht.

      Bushidō