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Franz Werner Kersting

    Psychiatriereform als Gesellschaftsreform
    Quellen zur Geschichte der Anstaltspsychiatrie in Westfalen
    Stadt-Land-Beziehungen im 20. Jahrhundert
    Psychiatrie- und Gewalterfahrungen von Kindern und Jugendlichen im St. Johannes-Stift in Marsberg (1945-1980)
    Militär und Jugend im NS-Staat
    Die zweite Gründung der Bundesrepublik
    • Militär und Jugend im NS-Staat

      Rüstungs- und Schulpolitik der Wehrmacht

      InhaltsverzeichnisEinführung.I: Aufrüstung Und Offiziernachwuchswerbung.1. Personalplanung und forcierte Offiziersrekrutierung.2. Nachwuchswerbung.II: Militärische Schulpolitik im Schatten Des Krieges.1. Die wehr- und schulpolitische Initiative der Heeresführung vom Frühjahr.2. Folgewirkungen (1939/40).Zusammenfassung.Abkürzungen.Quellen- und Literaturverzeichnis.Personenregister.

      Militär und Jugend im NS-Staat
    • Körperliche Gewalt, sexueller Missbrauch, Ruhigstellung durch Zwangsjacken und Medikamente, Einsperren in geschlossenen Räumen, demütigende Strafrituale, lieblose Behandlung – die Bewohnerinnen und Bewohner des St. Johannes-Stifts im sauerländischen Marsberg erlebten das „Fachkrankenhaus für Jugendpsychiatrie“ in der Trägerschaft des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in den Jahren von 1945 bis 1980 als eine Stätte größten Leids und Unrechts. Auf der Basis lebensgeschichtlicher Interviews mit Betroffenen, ergänzt durch Patienten- und Verwaltungsakten, stellen die Autoren die Perspektive der Opfer in den Mittelpunkt. Außerdem zeigen sie die Rahmenbedingungen auf, die zu einer Subkultur der Gewalt im St. Johannes-Stift führten. Die Analyse wird durch eine umfangreiche Quellendokumentation und einen Bildteil ergänzt.

      Psychiatrie- und Gewalterfahrungen von Kindern und Jugendlichen im St. Johannes-Stift in Marsberg (1945-1980)
    • Mittlerweile wohnen weltweit erstmals in der Geschichte mehr Menschen in Städten als auf dem Land. Gleichzeitig wird vielfach der »Untergang des Dorfes« diagnostiziert. Doch sind wir heute tatsächlich am Ende dörflich-ländlicher Gesellschaften angekommen? Dominieren mittlerweile ausschließlich hybride Strukturen, Lebensstile und Identitäten? Hat nicht auch der urbane Blick auf Land und Dorf als das »Andere« noch Bestand? Der Band geht diesen Fragen im Kontext einer wechselseitigen Beziehungs- und Erfahrungsgeschichte der Menschen auf dem Land und in der Stadt nach. Er überwindet die Schwachstellen bisheriger Zentralitätsforschung, macht mit bislang kaum beachteten Lebensentwürfen und Bewegungen von Landbewohnern bekannt und regt zum Dialog zwischen der mehr aktualitäts- und anwendungsbezogenen (Geographie, Stadt- und Regionalplanung, Soziologie) und der kulturgeschichtlich orientierten Stadt-Land-Forschung an.

      Stadt-Land-Beziehungen im 20. Jahrhundert
    • Das Hungersterben in den psychiatrischen Anstalten im Ersten Weltkrieg, die Weimarer Geisteskrankenfürsorge im Zeichen von Reform und Weltwirtschaftskrise, der nationalsozialistische Vernichtungsfeldzug gegen die psychisch Kranken und geistig Behinderten (Eugenik, Sterilisierung, 'Euthanasie') sowie die Psychiatrie der 1950er Jahre zwischen 'Zusammenbruchgesellschaft' und Reformbeginn, Verdrängung und Aufarbeitung – das sind die Schwerpunkte des zweiten Bandes der Quellensammlung zur Geschichte der Anstaltspsychiatrie in Westfalen. Er knüpft an den ersten, ebenfalls epochenübergreifenden Band von Thomas Küster an, der den Zeitraum von 1800 bis 1914 umfasst. Die vorliegende Edition bietet eine Auswahl von 210 Einzeldokumenten unterschiedlicher Provenienz. Ihre Zusammenstellung berücksichtigt die Perspektiven der Akteure – und Täter – aus Verwaltung, Ärzteschaft und Pflegepersonal, trägt aber auch den leidvollen Erfahrungen von Patienten, Opfern und betroffenen Familien Rechnung. Alle Dokumente sind mit textkritischem Kommentar und ergänzenden Erläuterungen versehen. Eine Einleitung führt in die Thematik und in die Quellenauswahl ein.

      Quellen zur Geschichte der Anstaltspsychiatrie in Westfalen
    • Die Behebung der katastrophalen Missstände in der stationären psychiatrischen Versorgung, die Beseitigung der rechtlich-sozialen Benachteiligung psychisch Kranker und geistig Behinderter sowie der Wechsel von einer verwahrenden hin zu einer therapeutischen Psychiatrie waren zentrale Ziele des Reformaufbruchs in der Bundesrepublik, symbolisiert durch die Psychiatrie-Enquete von 1971/75. Wichtige Impulse erhielt dieser Aufbruch auch von der Protestbewegung der „68er“. In einem interdisziplinären Ansatz von Geschichts- und Kulturwissenschaften mit ehemaligen und aktuellen Akteuren aus Psychiatrie und Gesundheitsverwaltung bietet der Band eine gesellschaftsgeschichtliche Standortbestimmung dieser Zäsur. Es wird untersucht, wie das Wechselverhältnis zwischen „1968“ und der Enquete gestaltet war und welche Rolle die NS-Medizinverbrechen für den Reformstau und -prozess der deutschen Nachkriegspsychiatrie spielten. Zudem werden erste Ansätze zur Modernisierung der Behindertenfürsorge in den fünfziger und sechziger Jahren betrachtet. Der Reformaufbruch brachte Fortschritte, stieß jedoch auch an Grenzen und schuf neue Problemlagen. Die Beantwortung dieser Fragen leistet einen Beitrag zur Wahrnehmung und Diskussion eines gesellschaftspolitisch relevanten Themas im Kontext des „Europäischen Jahres der Menschen mit Behinderungen“.

      Psychiatriereform als Gesellschaftsreform
    • Dieser Band beleuchtet die Geschichte einer Generation junger Menschen, die im Niedergang des „Dritten Reiches“ und in der Nachkriegszeit aufwuchs. Zwischen Stalingrad und Währungsreform lebten sie in einer Zeit des Umbruchs, ohne stabile Perspektiven für die Zukunft. Dennoch war der Wunsch, das Leben fortzusetzen, stark. Die Beiträge untersuchen, wie diese Jugendlichen ihren Weg fanden, sei es in der konfessionellen oder bündischen Jugend, in der Arbeiter- und Sozialistischen Jugend im Westen oder im Jugendleben der SBZ/DDR. Ein besonderer Fokus liegt auf der „weiblichen Jugend“. Zeitgeschichtliche Jugendforschung ist ohne die Berichte von Zeitzeugen nicht möglich; sechs solcher Berichte spannen den Bogen vom Wiederbeginn der kirchlichen Jugendarbeit bis zum Schicksal eines Angehörigen der „Weißen Jahrgänge“. Klaus von Bismarck reflektiert seine Zeit im Jugendhof Vlotho. Die Beiträge verdeutlichen, dass die Nachkriegszeit auch eine Phase war, in der junge Menschen aktiv ihre Zukunft gestalteten. Themen umfassen die katholische Jugend zwischen 1930 und 1960, die Rolle der Landjugend, das Engagement nach 1945 sowie die Herausforderungen und Chancen der Jugend in der SBZ/DDR. Der Band bietet einen umfassenden Einblick in die vielfältigen Erfahrungen und Entwicklungen dieser prägenden Zeit.

      Jugend vor einer Welt in Trümmern