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Andreas Neumeister

    16. september 1959
    Angela Davis löscht ihre Website
    Gut laut. Version 2.0. Roman
    Ausdeutschen
    Könnte Köln sein
    Ulrich Schmitt
    Poetry! Slam!
    • Poetry Slams haben mit herkömmlichen literarischen Lesungen wenig gemein. Als typische Pop-Idee kamen sie aus den USA und tauchen, nachdem sie sich in der amerikanischen Pop- und Underground-Szene durchgesetzt haben, zunehmend auch in Großbritannien und Deutschland auf. Mit den Slams hat die Literatur endlich zurück in die Clubs und Bars, zurück ins Nachtleben und zu dem vermeintlich abhanden gekommen Publikum gefunden. Literatur und Pop hatten es im deutschsprachigen Raum die meiste Zeit schwer miteinander. Das scheint sich im Moment zu ändern. Andreas Neumeister und Marcel Hartges stellen kompetent und engagiert die Vielseitigkeit und Unterschiedlichkeit der Texte und Autoren der vitalen Slam-Szene dar.

      Poetry! Slam!
    • Könnte Köln sein

      Städte. Baustellen. Roman

      • 276 stránok
      • 10 hodin čítania

      Zustände wie im alten verglichen mit Zuständen wie im neuen Rom. Könnte Köln sein. Die Stadt, in der wir leben, die komplett von Menschen gemachte Welt, das hat Andreas Neumeister schon immer interessiert. In seinem neuen Buch nimmt er urbane und pseudo-urbane Architektur in den Blick, sei es nun in München, Mexiko-Stadt, in der stadtähnlichen nordamerikanischen Provinz, in Los Angeles, Moskau oder Reykjavík. Bewachte Siedlungen, Trailer Parks, Event-Wohnen, Pinselsanierung, Architectural Correctness: von den Hütten zwischen Stadtautobahnschleifen zu den Palästen in zentraleren Lagen. Wie spiegelt sich Politik in Gebäuden? Wie modern kann eine faschistische Parteizentrale aussehen? Bilbao-Effekt klingt gut, Wohlfühlbahnhof noch besser. Wen vereinnahmt die Stadt? Und wen spuckt sie wieder aus? Wem gehört die Straße zwischen all den Gebäuden, die in Stadtzentren seltsam autistisch herumstehen? Andreas Neumeister fällt erzählend mit der Tür ins Haus, zoomt mitten hinein in die deutsche „gemuetlichkeit“, durchmißt Straßenfluchten, Megastädte und Stadtrandwahnsinn. Architektur als „gefrorene Musik“, als sichtbare Geschichte: für die Geschichte gebaut oder für „real-lebende, original-echte Bewohner“?

      Könnte Köln sein
    • Der Autor Andreas Neumeister verlässt mit seinem dritten Buch den südbayerischen Starnberger Kosmos und die Stadt München, um das neue Berlin nach dem Mauerfall zu erkunden. In einem kritischen Zeitgeist- und Bewusstseinsarchäologie-Ansatz dokumentiert er das wiedervereinigte Deutschland und dessen Platz in Europa. Während sein vorheriges Werk „Salz im Blut“ die letzten Abenteuer des 20. Jahrhunderts festhielt, setzt Neumeister nun die Archivierung neuer Erfahrungen fort. Er beschreibt, wie Westberlin in kurzer Zeit zur Geschichte wird und sich die Realität radikal verändert. Mit einem wachen Blick macht sich sein erzählendes und fotografierendes Ich auf, um das neue Deutschland im Winter 1990/91 literarisch zu erforschen. Seine Sprachästhetik ist ebenso radikal und assoziativ wie die Veränderungen, die er dokumentiert. Auf Reisen, bevorzugt mit der Reichsbahn, vermisst er die neue Nähe und betrachtet Städte und Landschaften mit einem popkulturellen Blick. Ob in Thüringen, an den mecklenburgischen Seen oder in Ungarn – Neumeister beleuchtet die jüngste Geschichte und reflektiert über neue Medien und Weltordnungen. Sein respektloser Blick als „Komparatist“ zeigt, dass Geschichte ausdeutschend ist und dass der Konjunktiv viele folgenreiche Geschichten kennt.

      Ausdeutschen
    • Angela Davis löscht ihre Website

      Listen, Refrains, Abbildungen

      In "Angela Davis löscht ihre Website" wird die Verbindung von politischem Denken und Pop untersucht. Die Autorin hinterfragt die Medienrealität und die Wahrnehmung von Gewalt in der heutigen Gesellschaft. Gegensätze verschwimmen, während das Buch die Frage nach der Realität und der neuen Weltordnung aufwirft.

      Angela Davis löscht ihre Website
    • Es gibt Leute, in deren Leben spielt Musik eine völlig nebensächliche Rolle, er kenne Leute, die hören nicht mal Klassik. Er kenne Menschen, in Mjunik lebende Menschen, sagt Roman, die sich in dieser musikbesessenen Epoche weder für Popmusik noch für irgendeine andere Art von Musik interessieren. Seltsam, sagt Roman, Zeitgenossen, scheinbare Zeitgenossen, die bei dem Wort Kraftwerk einfach nur an banale Stromerzeugung denken, machen ihn krank. Andreas Neumeister folgt in seinem furiosen Prosamonolog dem elektronischen Rhythmus des Ebenjetzt, verliert dabei aber nicht aus dem Blick, daß das rasende Musikbesessenheitszeitalter eine Geschichte hat: Mit dem großartigen Stadiondach für die Olympischen Spiele 1972, dem ersten Kassettenrecorder, spätestens mit Donna Summer und Giorgio Moroder's Late-Seventies Plastic Sound of Munich endet für ihn die Nachkriegsära, beginnt die überfällige Unterminierung dieses Katastrophenjahrhunderts und die trotzige Vorwegnahme des neuen Jahrtausends. Die alten Vinylplatten bekommen Kratzer: willkommenes Sample-Material für neue digitale Projekte. So schieben sich die Siebziger in die Neunziger und nehmen die verunglückten Achtziger mit auf den Weg. Veränderungen gehen so rasend schnell vonstatten, daß man aufpassen muß, sie überhaupt wahrzunehmen; ein Menü besteht nicht mehr unbedingt aus mehreren Gängen, sondern aus mehreren Untermenüs. Die Taxis sind plötzlich nicht mehr schwarz, und die Telefonzellen nicht mehr gelb. Als atemloser Chronist unterzieht Andreas Neumeister dieses gut laut zu Ende gehende Jahrtausend einer musikalischen Inventur, ohne alle Larmoyanz, dafür aber mit gewaltiger Neugier. Alles soll anders klingen. Nullerjahre klingt gut. Am meisten freue ich mich auf die sicher total verwirrenden ersten Wochen des 21. Jahrhunderts. ... Bin ich froh, wenn das 20. Jahrhundert endlich vorbei ist.

      Gut laut
    • Andreas Neumeister, geboren 1959. Studium der Ethnologie. Außer den bei Suhrkamp erschienenen Büchern publizierte er 1996 mit Marcel Hartges als Herausgeber den Reader »Poetry! Slam! Texte der Popfraktion«. In Rom erschien sein Katalog »In dubio pro disco«. Visuelle Arbeiten: Soundinstallation »Music for Fascist Architecture« im Rahmen der Architekturwoche A3, Haus der Kunst, München, 2006. »Da Real World/Die wirkliche Welt« (Diashow und Lesung), Montags bei Petula Clark, Lenbachhaus München, 2006. »The gift/Das Gift« (Einzelausstellung), Tranzit Gallery, Bratislava, 2008. Andreas Neumeister lebt in München.

      Äpfel vom Baum im Kies
    • „Die Leber von München, klar, die Lunge von München keine Frage, der Blinddarm von München, der Arnus von München, die Milz von München, alles unübersehbar. Doch wo bloß versteckt sich das legendäre Herz, das pumpt?“ Sprachgewaltig, sprachverliebt, auch experimentierend, tastend, suchend und immer wieder überraschend nimmt der Autor seine Leser mit auf einen Stadtrundgang in Assoziationen.

      Salz im Blut