Wie stand der Mensch des Mittelalters der Zeit gegenüber? In einer Epoche mit einfachen Sonnenuhren und Wasseruhren versuchte er, die Dimension Zeit zu erfassen und zu nutzen. Fragen zur Entstehung abstrakten Zeitdenkens und dem revolutionären Schritt in dieser Entwicklung führen den Leser in die Welt des Mittelalters und beleuchten den Alltag von Bauern, Städtern, Mönchen, Handwerkern und Kaufleuten. Zu Beginn teilte allein der Rhythmus der Natur die Zeit. Der mittelalterliche Mensch orientierte sich hauptsächlich an der Sonne, während präzise Zeitangaben für ihn unwichtig waren. Im Kloster und in der Arbeitswelt des Spätmittelalters entstand jedoch ein Bedürfnis nach einer exakten Zeitordnung. Die Erfindung der mechanischen Räderuhr und die Nutzung abstrakter 'Uhrzeit' erfüllten dieses Bedürfnis. Die Verbreitung der Abstraktzeit führte zu tiefgreifenden Veränderungen im Alltag und im Zeitverständnis. Zeit wurde zunehmend zur Handlungsgrundlage und Orientierungshilfe, und die Uhr entwickelte sich zum zentralen Zeitmessinstrument, das Koordination und Disziplinierung ermöglichte sowie zum Prestigeobjekt und Statussymbol wurde. Mit dem Übergang zur Neuzeit begann eine 'neue Zeit', und der Blick über die Grenzen Europas zeigt interessante Parallelen und Eigenheiten in der Uhrentechnik und im Zeitdenken anderer Kulturen.
Werner Sulzgruber Knihy






Wiener Neustadt - Zeitreise in historischen Bildern
Stadtleben vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1950er Jahre
- 312 stránok
- 11 hodin čítania
Die reichhaltige Geschichte von Wiener Neustadt wird durch eindrucksvolle historische Bilder und anschauliche Darstellungen der Lebenssituation der Bewohner/innen lebendig. Der Text- und Bildband beleuchtet den Alltag der Menschen sowie ausgewählte Ereignisse und Entwicklungen, die die Stadt geprägt haben. Die gelungene Kombination aus Text und visuellen Elementen macht das Buch zu einem fesselnden Erlebnis für Geschichtsinteressierte.
Eine Gesamtschau der Geschichte der jüdischen Gemeinde von Wiener Neustadt, die zu den ältesten und größten in Österreich zählte. Zugleich ein facettenreicher Wegweiser zu Orten, die Zeugnisse jüdischen Lebens sind und der anhand ausgewählter Biografien tiefgehende Einblicke in die Wiener Neustädter Geschichte gewährt. Erstmals wird auch der jüdische Friedhof Wiener Neustadts eingehend dokumentiert
Die Lebenslinien von über 50 Familien mit jüdischem Hintergrund aus Wiener Neustadt werden in diesem Buch dokumentiert. Es bewahrt die Erinnerungen der letzten Zeitzeugen und Zeitzeuginnen und beinhaltet hunderte bisher unveröffentlichte Fotografien aus priva-ten Alben sowie seltene alte Stadtansichten, Pläne und Dokumente. Dieses Buch bietet einen einzigartigen Einblick in die Geschichte und Lebensweise der jüdischen Bevölkerung
Die sterbende Stadt
- 341 stránok
- 12 hodin čítania
Ein auf zahlreichen bislang unveröffentlichter Quellen und Gesprächen mit Zeitzeugen basierendes Bild der ökonomischen Situation der Jahre 1933-38 und ihrer Auswirkungen, der Ursachen der Stagnation und des Gefühls der Hoffnungslosigkeit in der Bevölkerung, aber auch der Motive der Faszination für den so genannten "Anschluss". In eindrucksvoller Weise wird dem Leser die beklemmende Situation der Menschen in Wiener Neustadt zur Zeit des "Ständestaates" vorgeführt - eine Zeit, die einerseits von politischer Uneinigkeit, Unruhe und Bürgerkrieg, andererseits von Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot, Armut und allgemeiner Resignation geprägt war
Die jüdische Gemeinde in Wiener Neustadt
- 488 stránok
- 18 hodin čítania
Im Zentrum des Buches steht die Entwicklung der jüdischen Gemeinde von Wiener Neustadt, ihre Strukturen, das Leben innerhalb der Gemeinde und schließlich die Stationen ihrer Zerstörung. Es ist der erste Versuch ein möglichst vollständiges Bild vom 13. bis zum 20. Jahrhundert zu geben: Den Anfang macht ein Blick ins Mittelalter und die frühe Neuzeit, als die Gemeinde zu den bedeutendsten in Österreich zählte. Die Wiedererstehung der Kultusgemeinde Ende des 19. Jahrhunderts, ihre Organisationsstruktur und das Vereinsleben der 20er und 30er Jahren bezeugen die Größe der Gemeinde im 20. Jahrhundert. Der Leser gewinnt Einblick in das jüdische Leben bis 1938: die Einbindung der jüdischen Bürger in die lokale Wirtschaft, ihre berufl iche Orientierung, die soziale Situation, der Alltag der Menschen und der Antisemitismus. Der 'Anschlusspogrom' und die Auflösung der Kultusgemeinde Wiener Neustadt 1938 sind ein weiterer Aspekt. Detaillierte Analysen verdeutlichen die Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung, die Dimension der 'Arisierung' und die weitreichenden Konsequenzen der 'Reichskristallnacht'. Die Präsentation reichhaltiger Quellen- und Datenbestände - u. a. einer Informationssammlung der jüdischen Bewohner der Stadt und der Prozesse der Enteignung - wird ergänzt durch statistische Auswertungen, Erinnerungen jüdischer Zeitzeugen, ausgewähltes Fotomaterial und die Darstellung des Alltagslebens.