Friedrich Rückert verlor 1834 seine beiden Kinder, was ihn zu den bewegenden Kindertotenliedern inspirierte. Diese Gedichte, posthum veröffentlicht, sind durch Gustav Mahlers Vertonung bekannt. Der Band enthält auch Tagebuchaufzeichnungen seiner Frau Luise über die Krankheit und den Tod der Kinder. Die Ausgabe ist Teil der „Schweinfurter Edition“.
In Stuttgart und Rom erlebt der junge Rückert 1817/18 eine nationale Aufbruchstimmung, die sich in seinen Gedichten und „Volkssagen“ zeigt. Die vollständigen und kommentierten Reisetagebücher dokumentieren seinen Austausch mit Literaten und Malern sowie seine kunsthistorischen Studien in Italien. Die „Schweinfurter Edition“ macht Rückerts Hauptwerk wieder zugänglich.
Katalog zur Ausstellung zum 150. Todestag von Friedrich Rückert, am 31. Januar 2016, die in den drei Rückert-Städten Schweinfurt, Erlangen und Coburg gezeigt werden wird. Friedrich Rückert (1788-1866) zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Dichtern seiner Zeit. Mit seinen zahlreichen, literarisch seither unerreichten Übertragungen aus insgesamt 44 Sprachen hat er den Deutschen »einen Schatz geschenkt, den keine andere Sprache besitzt« (Annemarie Schimmel). In seinem größtenteils unveröffentlichten Alterswerk hat er bereits viele der ökologischen und gesellschaftlichen Folgen der aufkommenden Industrialisierung scharfsinnig vorhergesagt. Unter den sechs Stichworten »Aufwachsen.«, »Sich finden.«, »Erfolg haben!«, »Scheitern?«, »Weise werden ...« und »Abgetan?« stellt der Katalog Rückerts Leben, Werk und Wirkung facettenreich dar. Ein besonderes Augenmerk gilt auch der bildenden Kunst, wenn seine Beziehung zu den Nazarenern oder den Malern der Ritterromantik untersucht wird. Ebenso werden Gegenwartsthemen wie der interkulturelle Dialog und die aktuellen gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen ins Blickfeld gerückt.
Katalog zur Ausstellung des Kulturamts Schweinfurt in Zusammenarbeit mit der Ruckert-Gesellschaft und dem Stadtarchiv Schweinfurt im Museum Otto Schafer vom 17.03.13 - 14.07.13
Die von Rudolf Kreutner Katalogisierungsarbeiten an der ca. 120000 einzelne Nummern umfassenden „Sammlung Rückert“ sind nunmehr so weit fortgeschritten, dass der im Schweinfurter Stadtarchiv liegende Teilnachlass des Dichters und Orientalisten Friedrich Rückert als im archivischen Sinne gut erschlossen gelten kann. Mit der „Sammlung Rückert“ erfüllen Archiv und Bibliothek der Stadt Schweinfurt ein altes Desiderat der philologischen und biographischen Rückert-Forschung.