Cyprus
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Dieses Buch bietet eine umfassende Neuinterpretation von Kants »Kritik der Urteilskraft« und zeigt deren Verbindung zu aktuellen Forschungsthemen. Der Autor argumentiert, dass die KdU eher Symptome von Aporien darstellt als deren Lösungen. Dies eröffnet neue Perspektiven auf die Psychologie und Anthropologie sowie auf Kants Bildtheorie.
Hegels Kunstbegriff wird aus der Logik seiner Philosophie entwickelt, was zeigt, dass seine Philosophie nicht thetisch ist, sondern ein standpunktloses Durchlaufen von Perspektiven darstellt, in dem das Denken in verschiedenen Weisen zum Stehen kommt (Seins-, Wesens- und Begriffslogik). Hegels Auffassung des Seins als Moment im Übergang zur Wesenslogik verdeutlicht, dass das Sein als Begriffsmoment des Wesens aus diesem ableitbar ist, wobei das Wesen jenseits von Sein und Nicht-Sein gedacht werden muss. Diese Rekonstruktion klärt das Verhältnis von Logik und Realphilosophie und zeigt, auf welche Fragen Hegel mit seinen Theorien antwortet, indem er die Fragestellung radikal verlagert. Zudem wird der Freiheitsbegriff Hegels neu gefasst, insbesondere in Bezug auf seine entscheidende Rolle in der Dialektik des Guten. Freiheit wird als mehr als Autonomie verstanden und tritt als Mittelbegriff einer notwendigen logischen Vermittlung auf, was ihre Irreduktibilität beweist. Dies führt zu einer Reinterpretation der Hegelschen Religionsphilosophie, die nicht als Apologie bestehender Religionen oder als agnostische Kritik erscheint, sondern „das Religiöse“ als grundlegenden Aspekt einer bestimmten Menschlichkeit betrachtet. Die erarbeiteten logischen Mittel ermöglichen schließlich die Formulierung eines funktionalen Kunstbegriffs, der die Kunst nicht-präskriptiv behandelt.
Eine ikonische Situation entsteht, wenn ein Bild seinen Betrachter in Beschlag nimmt. Jede Art von Bild erzeugt ikonische Situationen, da ein Bild vor allem in der Beziehung mit seinem Betrachter existiert; in einer Beziehung, die das Bild und seinen Betrachter in einer gemeinsamen Situation vereint. Aber nicht jedes Bild stiftet die gleiche Art von Situation. Eine Theorie des Bildes hat es insofern auch mit der Aufgabe zu tun, die Geschichte jener durch das Bild gestifteten Situationen zu erforschen. Bruno Haas unterscheidet im Wesentlichen vier Typen ikonischer Situation: den Bildkörper (z. B. Giunta Pisano), das Fenster- (Perugino), das Projektions- (Rubens) und das photographische Bild (Vermeer); sie sind in Europa zwischen dem 13. und dem 17. Jahrhundert nacheinander führend gewesen. Deren durch Quellenstudien bereicherte Beschreibung ergibt wesentliche Elemente zu einer Seinsgeschichte des Bildes in Europa. Dabei wird die Bildanalyse durch ihren »deiktisch-funktionalen« Charakter auch methodisch auf eine neue Grundlage gestellt.
Ausgangspunkt der Arbeit ist Nietzsches Diktum, das in der Vorstellung von moralischen Pflichten vorausgesetzte Subjekt sei eine Fiktion. In der kritischen Auseinandersetzung mit dieser Position, u. a. anhand der Handlungstheorie Rüdiger Bittners zeigt sich, dass eine Begründung von Moralregeln ohne eine Antwort auf diese Kritik nicht gelingen kann. Die Aufgabe einer Moralbegründung nach Nietzsche muss die Entwicklung einer nicht-rationalistischen Subjektkonzeption beinhalten. Im konstruktiven Teil der Arbeit wird eine Moralbegründung skizziert, die mehrere innovative Elemente umfasst. Unter Rückgriff auf antike, auf dem Glück des einzelnen basierende Ethiken wird die Wichtigkeit der Zugehörigkeit zu partikularen Gruppen für ein gelungenes Leben systematisch nutzbar gemacht. Moralische Normen beruhen auf Forderungen von Gruppen, mit denen der einzelne sich identifizieren kann. Außerdem wird die Idee einer „Subjekttransformation“ entfaltet, d. h. die Möglichkeit einer moralischen Bildung durch Argumente, durch die wir uns sukzessive von bloß eigeninteressierten zu moralisch sensiblen Wesen wandeln können. Am Schluss ist auch der Inhalt der Moral ein anderer: aus statisch gegebenen Regeln wird ein lebendiges System von Bindungen.