Das Nebelland. Land der schwarzen Dame und der flüsternden Schatten. Heimat der Energievampire und anderer Wesen, die dem Menschen jede Hoffnung rauben. Mein Zuhause. Das Nebelland.
Birgit Frank Knihy



Aufforderung im Französischen
Ein Beitrag zur Geschichte sprachlicher Höflichkeit
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Historische Aufforderungshandlungen sind gute Quellen für die Erforschung der Höflichkeitsstrategien früherer Epochen. Die Arbeit untersucht an Hand eines Korpus fiktionaler und non-fiktionaler französischer Texte zunächst die Häufigkeit verschiedener Formulierungstypen für unterschiedliche Arten von Aufforderungen, z. B. Bitten, Befehlen, Vor- und Ratschlägen. Neben den unmittelbaren Versprachlichungsstrategien (z. B. der direkten Aufforderung im Imperativ ferme la porte, der konventionell-indirekten Umschreibung pourrais-tu fermer la porte und anderen) wird auch deren Einbettung in das sprachliche Umfeld berücksichtigt, z. B. die Verwendung von Adverbien wie un peu oder vite sowie die Tatsache, dass Aufforderungen oft durch andere Sprechakte, wie etwa Entschuldigungen, Schmeicheleien, aber auch Drohungen usw., unterstützt werden. Aus den Veränderungen der Frequenzverhältnisse im Lauf der Sprachgeschichte ergeben sich Hinweise auf ein Vorherrschen der positive politeness (nach Brown/Levinson 1987) im Mittelalter und eine graduelle Verdrängung durch verschiedene Mittel der negative politeness seit Beginn der frühen Neuzeit. Dieses Phänomen kann durch allgemeine geistesgeschichtliche Entwicklungen erklärt werden.
Im Gegensatz zu bisherigen Studien ermittelt das vorliegende Buch die für die Lautgestalt des Französischen als typisch erachteten Eigenschaften sowie die Aussagen zu seiner Ähnlichkeit mit anderen Sprachen (Spanisch, Italienisch, Deutsch und Englisch) auf statistischem Weg. Somit ermöglichen die Untersuchungen - bei allen Vorbehalten gegenüber der Einsetzbarkeit mathematischer Verfahren in der Linguistik - eine weitgehend objektive Verifizierung oder auch Richtigstellung älterer Vorstellungen zur Lautgestalt des Französischen (z. B. die von seinem abstrakten oder analytischen Charakter und von seiner netteté). Insgesamt geht es also weniger um die Aufdeckung neuer Ergebnisse als um die Erprobung eines neuartigen Verfahrens, das auch für andere Fragestellungen, z. B. die Klassifikation der romanischen Sprachen, eingesetzt werden kann. - Daneben erfolgen im Rahmen der Vorarbeiten zum Vergleich auch detaillierte Analysen der Phonem- und Merkmalsysteme der fünf verglichenen Sprachen.