Das Grosse Höchhus bildet zusammen mit dem Kleinen Höchhus eine eindrückliche herrschaftliche Baugruppe, deren Ursprung auf eine hochmittelalterliche Adelsburg zurückgeht. Mit dem Niedergang des alten Adels gelangte die baufällige Burg an die Stadtberner Aufsteigerfamilie Matter, die 1415 im Südostteil der Anlage ein zweigeschossiges Wohnhaus errichten liess: das Grosse Höchhus. Nachdem der Statthalter des Freigerichts Steffisburg Peter Surer die Güter pachtweise übernommen hatte, baute er um 1526 das Grosse Höchhus zu einem prächtigen spätgotischen Herrenhaus um. Das dreigeschossige Gebäude vereinte unter seinem hoch aufragenden Vollwalmdach Repräsentations- und Wohnräume, so einen überhohen Saal, aber auch einen mehrgeschossigen Ökonomieteil. Im späten 16. Jahrhundert gelangte das Grosse Höchhus in bürgerlichen Besitz und wurde zum Mehrparteienhaus umgestaltet. Es ist dieser bescheidenen Vergangenheit zu verdanken, dass der Bau vor schweren Eingriffen bewahrt wurde und weitgehend im Zustand des 16. Jahrhunderts erhalten geblieben ist. Das heutige Erscheinungsbild ist geprägt von der Restaurierung 2006–2008, die im Spannungsfeld von Erhaltung, Wiederherstellung und moderner Interpretation zu situieren ist.
Armand Baeriswyl Poradie kníh





- 2015
- 2009
Die mittelalterliche Stadt erforschen
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- 2003
Stadt, Vorstadt und Stadterweiterung im Mittelalter
Archäologische und historische Studien zum Wachstum der drei Zähringerstädte Burgdorf, Bern und Freiburg im Breisgau
- 1995
Ab 1988 konnte der Unterhof von Diessenhofen durch das Amt für Archäologie umfassend untersucht werden. Der Geländesporn auf dem das Gebäude steht, wurde bereits im Neolithikum (ca. 4000 v. Chr.) besiedelt, in spätrömischer Zeit mit Wehranlagen versehen und im Mittelalter schliesslich als Standort der Stadtburg gewählt. Im Jahre 1294 ist das Ministerialgeschlecht der Truchsessen von Diessenhofen erstmals als Besitzer des Unterhofes nachweisbar, als „in der truchsessen hof Herrn Johannes“ eine Urkunde bezeugt wurde. Es ist anzunehmen, dass dessen Vater Heinrich, 1247 erstmals als „dapifer de diezinhovin“ genannt, auch schon im Besitz der Burg war. Die ältesten datierten Balken der Anlage haben ein Schlagjahr 1186 und sind heute noch als abgesägte Stummel im Treppenhaus zu besichtigen.
- 1995
Betr. auch Keramik-, Glas-, Metall- und Munzfunde