Aufsätze Erprobung eines Genres(1976)Träume und Wirlichkeiten(1978)Die welt erkennen und sich begreifen(1979)Film über uns(1981)Filme für Kinder, aber nicht als Großvater(1985)
Günter Jordan Knihy




Unbekannter Ivens
Triumph, Verdammnis, Auferstehung. Joris Ivens bei der DEFA und in der DDR 1948–1989
- 679 stránok
- 24 hodin čítania
Joris Ivens (1898–1989) zählt zu den bedeutendsten Dokumentaristen des 20. Jahrhunderts. Er filmte auf allen Kontinenten und widmete sein Schaffen der Befreiung des Menschen von kolonialem Joch, Faschismus, Krieg und Imperialismus. In seinen Filmen folgte er dem Credo seines Freundes Brecht: „Ändere die Welt, sie braucht es.“ Rund zwanzig Jahre lang war Ivens eng mit der DEFA und der DDR verbunden, wo er fünf internationale Projekte realisierte, darunter LIED DER STRÖME (1954) und DIE WINDROSE (1956). Gemeinsam mit Gérard Philipe entstand die erste ostdeutsch-französische Gemeinschaftsproduktion DIE ABENTEUER DES TILL ULENSPIEGEL (1956). Er spielte eine zentrale Rolle beim Leipziger Dokumentarfilmfestival und wurde für seine Beiträge gefeiert, erhielt Professuren und Ehrendoktorwürden. Doch ein unheilbarer Bruch prägte sein späteres Leben, was ein weitgehend unbekanntes Kapitel seiner Biografie und der Kulturgeschichte der DDR darstellt. Günter Jordan entwirft in seinem Buch ein Porträt Ivens’, beleuchtet die Produktionsgeschichte seiner DEFA-Filme und deren Einfluss. Aus bislang unveröffentlichten Dokumenten entsteht das Bild eines engagierten Künstlers, der Solidarität und Humanität in einer zerrissenen Welt verkörperte. Jordans Text wird zudem zu einem Diskussionsbeitrag über das Ethos des engagierten Dokumentaristen und hat Relevanz bis in die Gegenwart.
Wenn niemand mehr weiß, wann genau eine nicht mehr existierende Institution gegründet oder umbenannt worden ist oder wer sie leitete, wird man künftig nicht mehr falsche Angaben von anderen Autoren übernehmen, sondern bei – oder auch ‚im’ – Jordan nachschlagen. Für Wissenschaftler und am Thema Film in der DDR Interessierte ein unentbehrliches Hilfsmittel. Seit Jahresende 2009 liegt das schwergewichtige, aufwändig redigierte Druckwerk des Vademekums vor, in dem der Autor akribisch Strukturen, Institutionen und wichtige Personen aus dem Filmbereich der DDR benennt und zuordnet. Die Früchte jahrelanger Recherchen hatte Jordan erstmals 2008 in einer Web-Präsentation auf der Seite der DEFA-Stiftung vorgestellt: „Alles wird mit Archivquellen, Rechtsvorschriften und Literaturangaben belegt. Eine umfassendere Datensammlung, einschließlich Sach- und Personenregister, gab es nie; (.) wer verstehen und interpretieren will, muss zunächst einmal wissen. An Jordans Unternehmen kann künftig niemand, der zum Thema forscht und publiziert, mehr vorbeigehen. Bleibt der Wunsch, das Ganze auch in Papierform in Händen halten zu können.“, schrieb Ralf Schenk am 27.11. 2008 in der Berliner Zeitung. Dies ist hiermit geschehen und Dank gründlicher Lektorenarbeit ist das Nachschlagewerk noch präziser geworden.