Bookbot

Andreas Hunger

    Comptonstreuuung am Proton im Bereich der Δ-Resonanz [Delta-Resonanz]
    Experimentelle Untersuchung der thermischen und mechanischen Belastung des Implantatlagers beim Einbringen von verschiedenen enossalen Titan-Schrauben-Implantaten
    Von Kleinmaßnahmen zum Gesamtkonzept
    Jugend und Gemeinnützigkeit
    Vom Wert der Subsistenz
    An der Rückseite der Rinde
    • Wir sind drauf und dran unsere Erde zu verderben. Ich befürchte, dass wir in den nächsten 10 bis 20 Jahren darüber entscheiden, ob die Menschheit in einer mit Naturwundern überquellenden Welt weiterleben darf oder sich fortan auf einem ausgeplünderten Planeten abquälen muss. Nicht die Wissenschaft, Technik oder Ökonomie werden dies beschließen, sondern alle heute lebenden Menschen. Eine gewinnmaximierende Wirtschaft wird die Ausbeutung von Mensch und Natur ohnehin nicht beenden wollen. Aber auch die Urteile von Fachleuten können die Entscheidungen und Erfahrungen der vielen im Alltag lebenden Menschen nicht ersetzen. Ich plädiere vielmehr für eine Wiederentdeckung eigener Fähigkeiten als Basis für einen subsistenzorientierten Lebensstil. Subsistenz ermöglicht Lernprozesse, die neue Sichtweisen auf das gute Leben eröffnen. Dieses Buch kann dabei einen Weg beschreiben, es wird aber keine eigenen Erfahrungen ersparen. Subsistenz ist wunderbar subversiv: Indem wir uns wieder als befähigtes Wesen erleben, können wir uns die Dedikationen der Natur wahrhaftig aneignen. Wir finden zurück zu einem produktiven Tätigsein und erkennen die Kraft des Unterlassens. Beides führt weg vom blinden Konsumismus und weg von einer ausbeuterischen, fossilenergiebasierten Massenproduktion.

      An der Rückseite der Rinde
    • „Urban Gardening“, Tauschkreise, Selbermachen liegen im Trend. Menschen in den industrialisierten Ländern nehmen die Gestaltung ihres sozialen und ökologischen Umfeldes wieder vermehrt selbst in die Hand. Solche Strategien spielen sich auf der „anderen Seite der Ökonomie“ ab: Unbezahlte Arbeit und schonender Umgang mit unseren Lebensgrundlagen liefern mutige Entwicklungsimpulse für unsere Gesell-schaft. Subsistenz und Selbstversorgung sind damit keine überholten Konzepte der Vergangenheit, sondern wertvolle Strate-gien, auch in der Moderne. Genau bei „uns“, wo sich die kapitalistische Produktion uneingeschränkt „stark“ wähnt, kann sie so hinterfragt und kritisiert werden und ihr ein anderes Streben - ein Aus-sich-selber-bestehen-Können - entgegengestellt werden. Ein Akt der „Sabotage“ an den Waffen des Massenkonsums, um uns selber ein Stück weit zu reflektieren und um den sogn. Entwicklungsländern mehr Chancen auf Eigenentwicklung fernab der Weltmärkte zu eröffnen. Es gilt also, den „originären“ Aspekt der Subsistenz wieder umfassend zu betonen. Subsistenz soll dabei nicht als nostalgischer oder idyllischer paradiesischer Zustand erscheinen oder als Armutskonzept interpretiert werden, sondern: Sie ist eine Kulturleistung! Eine Kulturleistung, die auch für die Herausforderung der Gegenwartsgesellschaften Lösungsansätze zu bieten vermag.

      Vom Wert der Subsistenz
    • Trotz gegenteiligem Trend versucht der Autor in diesem Buch zu belegen, dass Klein- und Kleinstmaßnahmen auch weiterhin ein fester Bestandteil der Entwicklungszusammenarbeit (EZA) bleiben sollten. Im Zentrum steht dabei immer wieder die Schaffung einer Sinn- und Bedeutungsstruktur, möglichst auf lokaler Ebene, damit sich das Projekt in die Kultur einfügen kann. Theoretisches Fundament bieten hierzu die Konzepte „Partizipation“ in Rückgriff auf den Symbolischen Interaktionismus, „Nachhaltige Entwicklung“ und „Grundbedüfniskonzept“. Insbesondere die Theorie des Symbolischen Interaktionismus zeigt sich als ein geeigneter Ansatz für Kulturverstehen und die EZA. Ein praktisch durchgeführtes Projekt in Kapchorwa (Ostuganda) kann als erstes Anwendungsbeispiel gelten. Hier wurde versucht, Energiesparofen, Baumschulbeet, Baumpflanzungen und Brennholzlager mit dem traditionellen Symbol des Kreises zu einem - wenngleich kleinen - Gesamtmodell zu vereinen. Grundsätzlich hat sich die Ausbaufähigkeit des Grundkonzeptes bewährt und es konnten weitere Ergänzungsmöglichkeiten als Zukunftsvision erarbeitet werden. Insgesamt betrachtet, ermöglicht die EZA auf Basis von Kleinmaßnahmen einen im Alltag und in der praktischen Lebensweise verwurzelten Kulturaustausch.

      Von Kleinmaßnahmen zum Gesamtkonzept