Ein Roman über Schändung, ewige Schuld und die endlose Flucht vor dem Vater, dem Mann, vor dem dumpfen Ort im Gebirg, am Meer. Zwei Frauen - ewige Wiederkehr - fiebrig atemlos erzählt.
Maria E. Brunner Knihy






Maria E. Brunners Erzählungen sind Skizzen aus indischen Städten, Straßen und Universitäten, die vor dem historischen Hintergrund einen ungeschönt weiblichen Einblick in das heutige Indien gewähren.
Literatur von Autoren und Autorinnen mit transkulturellem Hintergrund öffnet einen symbolischen Raum der Liminalität, worin Grenzen aufgebrochen und verschoben werden; diese transnationale Literatur zeigt, dass Kulturen nicht mehr rein über nationale Prägungen definiert werden können. Menschen mit Migrationsgeschichte stoßen in den behandelten Werken durchwegs Veränderungen an, weil sie in unbekannte Räume aufgebrochen und dort in neuen Sprachen angekommen sind. Heterotopien in den analysierten Werken stellen Räume dar, die Ordnung reproduzieren und zugleich subvertieren, Chronotopoi stehen für den drastischen Herausfall aus dem gewohnten Raum-Zeit-Kontinuum. Der Fall Krausser beschließt als Beispiel postmoderner Literatur den Band.
Im Band werden Werke der Weltliteratur der Gegenwart einem close reading unterzogen. Literatur wird dabei als Erfassung sozialer Prozesse und Mittel der Organisation von Erfahrung gesehen, als spezifische Art des Interpretierens von Realität, die ständigem historischen Wandel unterliegt. Im Zentrum steht Literatur als Ort der Auseinandersetzung mit transkultureller Identitäten und den damit verbundenen Spannungen und Konflikten. Die spezifische Darstellungsästhetik dieser Literatur ohne festen Wohnsitz wird im Band den Mittelpunkt gerückt; der Sprachenwechsel und das Schwellendasein schreibt sich in die Sprache der Werke selber ein. Mehrsprachigkeit und Vielstimmigkeit kennzeichnen diese als Literatur einer deterritorialisierten Minorität. Thematisch dominieren Motive der Reise, des Pendelns und Identitätssuche zwischen Herkunft und Ankunft. Regionale Zeitgeschichte in der Südtiroler Literatur und in autobiographischen Darstellungen der Epoche 1918-1945 als Erinnerung und Abrechnung eröffnet den Band, das Werk Georg Trakls als vielstimmiges Echo in der Lyrik des 20. und 21. Jahrhunderts beschließt ihn.
Prosatexte F. Micieli/F. Biondi/C. Chiellino; M. E. Brunner: Die deutsch-italienischen Kultur- und Literaturbeziehungen gestern und heute - L. Perrone Capano: Travelling concepts in der deutsch-italienischen/Interkulturellen Literatur - N. Gagliardi: „Willkommen im Süden“: die Übersetzung einer kulturspezifischen italienischen Filmkomödie - A. Bühler-Dietrich: Verborgene Deutsch-italienische Kulturbeziehungen? Römer und Römerinnen im deutschen Drama des 19. Jahrhunderts - A. Catone: Ein interkultureller Blick auf Franco Biondis italienisch-deutsche Gedichte „Giri e rigiri, laufend“ - S. Palermo: Werkstattbericht einer deutsch-italienischen Übersetzerin - R. Mare: Chronotopoi der Angst in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur - E.-M. Thuene: Metaphern für den Bereich ‚Sprache' in italienisch-deutschen Sprachbiographien - J. Wand: Arbeitsfelder und best practises des dt.-it. Kulturkontakts im Goethe-Institut Neapel - M. Mongero: Schulische Tätigkeiten des Italienischen Generalkonsulats Stuttgart und Integration der jungen Italiener im deutschen Schulsystem - S. Siewert: Der bilinguale dt.-ital Zug der Wolfbuschschule Weilimdorf - H. Baake / H. Hoppe: Evaluierung von dt.-ital. bilingualem Unterricht: Forschungsstand und -desiderate - B. Wilke: Formen und Funktionen syntaktischer Kürze in deutscher und italienischer Hochschulkommunikation
Zu Lebzeiten wird die Autorin Anna Maria Ortese (1914-98) nur von einigen wenigen Kritikern, vor allem aber von Schriftstellern und Schriftstellerinnen sowie Journalistinnen zu den Klassikern der italienischen Literatur des 20. Jahrhunderts gerechnet. Als ihr vorletztes Werk, “Il Cardillo addolorato”, 1993 nach dessen Ersterscheinung sogar 22 Wochen lang auf die Bestellerliste von Tuttolibri gekommen war, wurde dieser Roman von den meisten Rezensenten hochgelobt und mit dem Werk von großen Namen der italienischen Literatur und der Weltliteratur verglichen. Das Buch stellt erstmals in deutscher Sprache Orteses umfangreiches Gesamtwerk (6 Romane, 9 Erzählbände) in einer Monographie vor. Die besondere Stellung Orteses in der italienischen Literatur der Nachkriegszeit wird im Folgenden gerade durch ihre deutliche Abgrenzung zur mainstream-Literatur des neorealismo deutlich gemacht. Durch einen von der Film- und Medientheorie ausgehenden Ansatz wird das Werk Orteses auch aus diesem Blickwinkel analysiert; die intermedialen Effekte in Orteses Texten sollen herausgearbeitet und die für ihre Zeit innovativen Aspekte ihrer Schreibweise deutlich gemacht werden. Die Anwendung der u. a. von J. Butler entwickelten Kategorien der mobilen Konstruktion von Geschlecht und der Lacanschen Vorstellung des Phantasma dient dem Aufweis der weiblichen Rolle als Effekt einer symbolischen gesellschaftlichen Anordnung.
Interkulturell, international, intermedial
Kinder und Jugendliche im Spiegel der Literatur
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Im Mittelpunkt dieses Bandes stehen Kinder und Jugendliche im Spiegel der Literatur, und zwar vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute, das heißt von C. Collodis in Italien erstmals in einer Kinderzeitschrift von 1881 bis 1883 erschienenem Kinderbuchklassiker Pinocchios Abenteuer bis zu F. Zaimoglus 1995 und 1998 publizierten Gesprächsprotokollen Kanak Sprak und Kanaka Sprak . Vor allem Kulturkonflikte in Kinder- und Jugendbüchern sowie Aspekte des interkulturellen Lernens im Literaturunterricht bilden einen weiteren Schwerpunkt des Bandes. Der Beitrag zu Emil und die Detektive von Erich Kästner und zu den Verfilmungen dieses Klassikers der Kinderliteratur wird an den Anfang des Bandes gestellt. Der kleine Dings aus dem All beschließt den Band; dieses als Klassenlektüre für die zweite Klasse einer Grundschule geeignete Buch von Martin Klein ist ein Paradebeispiel für kinderliterarische Intermedialität.