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Dirk Kretzschmar

    Textbeschreibungen, Systembeobachtungen
    Identität statt Differenz
    Iskusstvo i kul'tura Rossii XVIII - XIX vv. v svete teorii sistem Niklasa Lumana
    Spiel und Ernst
    Ogonjok
    Die sowjetische Kulturpolitik 1970 - 1985
    • Spiel und Ernst

      • 392 stránok
      • 14 hodin čítania

      Die Kulturpraktiken des Spiels lassen sich in den Literatur- und Kulturwissenschaften unter anthropologischen, gesellschaftlich-funktionalen, existenziellen und ästhetisch-poetologischen Gesichtspunkten betrachten. Maßgebliche Impulse erhielt die literarische Ludistik von Seiten der 2011 verstorbenen Komparatistin Erika Greber, die das Spiel als Motiv, als textgenerierendes Strukturmodell und als poetologische Sinnfigur reflektiert und dabei den Spielcharakter literarischer Texte bis in ihre materielle Dimension und formale Struktur hinein untersucht hat. Ihr sind die im Band „Spiel und Ernst“ versammelten Beiträge gewidmet, die in vielfältiger Weise an ihre Forschungen anknüpfen und diese weiterführen. Betrachtet werden das Wechselverhältnis der Begriffe ‚Spiel' und ‚Ernst' in poetologischen Konzepten („Relationen“) sowie das Zusammenspiel von Bild und Schrift in literarischen Spielanordnungen („Intermediale Konstellationen“); untersucht werden aussagekräftige Texte, in denen dem Spiel in seinen mannigfachen Facetten eine zentrale Rolle zukommt („Literarische Spielfelder: Exemplarisch, historisch, komparatistisch“). Das Spektrum reicht dabei von der mittelalterlichen Literatur bis zur Gegenwart.

      Spiel und Ernst
    • Diese Arbeit rekonstruiert mit Hilfe systemsoziologischer Kategorien die Entwicklung der russischen Literatur- und Kunsttheorie zwischen 1700 und 1900 im Vergleich zu Westeuropa. Es wird gezeigt, dass in Russland die für die westeuropäische Moderne konstitutive Evolution von der stratifizierten zur funktionsdifferenzierten Gesellschaft ausbleibt und sich infolgedessen Kunst und Literatur nicht zu autonomen und funktional spezifizierten gesellschaftlichen Subsystemen ausdifferenzieren können. Die Anwendung eines elaborierten (kunst-)soziologischen Instrumentariums sowie der Vergleich mit der westeuropäischen Evolution der Kunst zu einem exakt abgrenzbaren Teilsystem der Gesellschaft bringt die für Russland charakteristische Funktionsüberforderung insbesondere der Literatur als religiöses, metaphysisches, kognitives, moralisches und politisches Erkenntnismedium einer theoretisch fundierten Erklärung näher.

      Identität statt Differenz