In seinem aufsehenerregenden Buch beschreibt Willem de Vries minutiös, wie die Männer des berüchtigten 'Einsatzstabes Alfred Rosenberg' zusammen mit eifrigen deutschen Musikwissenschaftlern in den besetzten Ländern auf Raubzug gingen. Ihre Beute: Originalpartituren, ganze Musikbibliotheken, wertvolle Instrumente. 'Dieses Buch leistet unschätzbare Arbeit, und seine Redlichkeit zeichnet sich auch in einem Stil ab, der den Leser mitreißt. Daß die schändliche Tätigkeit nach 55 Jahren doch noch aufgedeckt wurde, spendet nur einen kleinen Trost angesichts der Menge an Niedertracht, die sich hier offenbart.' Opernwelt
Willem de Vries Knihy


Das Buch behandelt einen düsteren Aspekt der Musikpolitik im NS-Staat: Die Tätigkeit des berüchtigten Einsatzstabes Rosenberg und seines 'Sonderstab Musik' vor allem in Frankreich während der Okkupation durch die Wehrmacht. Die Musikwissenschaft der Bundesrepublik hat sich fünfzig Jahre lang um dieses Thema herumgedrückt – nur wegen einiger sogenannter Koryphäen, die mittlerweile oder immer noch den Ton angaben und daher zu schonen waren. Der Autor Willem de Vries scheut sich nicht, alle die Namen zu nennen, bis fast zur letzten Sekretärin. Er tut das sachlich und ohne daß der gerissenste Rechtsanwalt hier einen Ansatzpunkt für juristische Aktion entdecken würde. Einer der Tatbeteiligten, der jüngste der Uberlebenden, hatte de Vries bereits im Vorfeld der Arbeit mit Klage gedroht.