Grenzräume sind Räume des Austauschs und der Vernetzung - kulturell, sprachlich, geschichtlich und wirtschaftlich. Die neuere Forschung zum Lehren und Lernen der Nachbarsprache in den deutsch-französischen Grenzregionen SaarLorLux und Oberrhein zeigt die wichtige Rolle von Grenzregionen als Laboratorien für die europäische Integration. Die in diesem Band versammelten Beiträge greifen vielfältige Aspekte der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem „transfrontalier“ im Fremdsprachenunterricht auf. Damit trägt er nicht nur zu einer vertieften wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit diesem komplexen Thema bei, sondern liefert auch Impulse für eine verstärkte Integration grenz(raum)didaktischer Aspekte in den Unterricht beiderseits der Grenze.
Claudia Polzin Haumann Knihy





Die rasante Entwicklung der Sprach- und Kommunikationstechnologien führt zu sich stets verändernden Formen und Strukturen der Interaktivität. Dies betrifft nicht nur die private Welt zwischenmenschlicher Beziehungen, sondern auch mediale Darstellungen in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Nicht nur die Form der Kommunikation wandelt sich; es entstehen auch neue Kommunikationswege und -gewohnheiten. Die Beiträge im zweiten Band der Reihe Romanistik & Angewandte Sprachwissenschaft greifen am Beispiel verschiedener romanischer Sprachen zentrale Fragen dieses Themenkomplexes auf. Sie lassen sich vier Bereichen zuordnen: Kommunikative Prozesse mit neuen Medien, Politik und Öffentlicher Diskurs, Digitale Medien und Sprachdidaktik, Digitale Medien und Humanwissenschaften. Damit zeigt der Band exemplarisch das breite Spektrum neuer und zukunftsträchtiger Aspekte anwendungsbezogener romanistisch-linguistischer Forschung auf.
Sprache und Sprachbewusstsein in Europa
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Das Jahrbuch des Frankreichzentrums 2010 behandelt zum einen Entwicklungen innerhalb ausgewählter europäischer Sprachen und zum anderen metasprachliche Diskussionen über diese Entwicklungen in der Sprachwissenschaft sowie in der breiten Öffentlichkeit. Fragen von Sprach- und Bildungspolitik werden ebenso angesprochen wie die Konfliktlinien zwischen Sprachwissenschaft, Sprachmittlung und öffentlichen bzw. politischen Interessen an Sprachenfragen. Die Kontrastierung verschiedener Länder und Reflexionsebenen ermöglicht einen differenzierten Einblick in den Problemkomplex Sprache und Sprachbewusstsein in Europa.
Das 18. Jahrhundert ist im Vergleich zu anderen Epochen in der Sprachgeschichtsschreibung des Spanischen unterrepräsentiert. Traditionell wird zudem die Darstellung auf die Real Academia Española reduziert. Diese Arbeit begreift sich als inhaltliche und methodische Erweiterung. Im Mittelpunkt steht die Sprachreflexion, d. h. die Auseinandersetzung mit Sprache auch jenseits institutionalisierter akademischer Diskurse. Integrativ werden die vielfältigen Variablen erfaßt, die das Nachdenken über Sprache bestimmen (kulturhistorischer Kontext, Sprachbewußtseinsprozesse, Metasprache). Sprach- und Sprachwissenschaftsgeschichte zeigen sich hier als zusammengehörig. Auf dieser Grundlage werden die drei zentralen Spannungsfelder der Sprachreflexion eingehend untersucht. Vier Studien behandeln anschließend ausgewählte konzeptionelle, sprachbeschreibende und normative Probleme (u. a. Verbmorphologie, Pronomina).
Die Arbeit widmet sich der kontrastiven Analyse einzelsprachlicher Kommunikationsstrategien innerhalb des Funktionskomplexes Passiv . Auf der Basis einer funktionalen Passivdefinition sollen die Regelhaftigkeiten sprachlichen Handelns im Französischen und Deutschen systematisch erforscht werden. Den Ausgangspunkt bilden eingehende einzelsprachliche Untersuchungen. Im Zentrum der textorientierten Analysen steht die Frage nach den sprachlichen Mitteln, die in französischen und deutschen Texten äquivalente kommunikative Funktionen übernehmen. Das Korpus mit über 50.000 Belegen umfaßt Texte aus verschiedenen Kommunikationsbereichen; als Methoden werden Paralleltext- und Translatanalysen eingesetzt. Neben Konvergenzen werden auch Divergenzen erkennbar, die zu unterschiedlichen Verfahren der Textkonstitution und -progression führen. Die Ergebnisse können z. B. in der Fremdsprachengrammatik oder der zweisprachigen Lexikographie Verwendung finden.