Tobias Hirsch Knihy


Die effiziente Gestaltung von Güterverkehrsnetzen gewinnt angesichts der wirtschaftlichen Verflechtung und überlasteter Straßen zunehmend an Bedeutung. Man unterscheidet zwischen Fernverkehr, der die Knoten des Netzes verbindet, und Nah- oder Flächenverkehr, der Auslieferungs- und Sammeltouren vom Depot aus organisiert. Die Planung solcher Touren für ein Depot an einem Tag stellt ein komplexes Problem dar. Langfristige Standortplanungsverfahren bestimmen die Anzahl und Standorte der Depots, berücksichtigen jedoch nicht, dass diese Entscheidungen die Kosten der Flächenverkehrstouren beeinflussen, da sie von einer Stichfahrt zu jedem Kunden ausgehen. Die vorliegende Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen langfristiger Depotstandortplanung und kurzfristiger Tourenplanung. Eine simultane Lösung über beide Planungsebenen ist weder sinnvoll noch praktikabel. Daher wird die Auswirkung von Standortentscheidungen auf die Kosten der Tourenplanung durch eine Approximation erfasst, die in gängigen Standortplanungsverfahren Anwendung finden kann. Diese bisher wenig erforschte Problematik ist für die Gestaltung von Güterverkehrsnetzen von großer Bedeutung, insbesondere nach der Aufhebung der amtlichen Güterverkehrstarife, da nun die tatsächlichen Kosten der Touren entscheidend sind.