Der Titel dieses Buches greift ein stereotypes und gleichzeitig brüchiges Bild auf: das des kriegerischen Mannes und der friedliebenden Frau. Im Fokus der Analysen stehen dabei die Auswirkungen von Kriegen auf Frauen und Kinder (die ”Opfer”) und die Gewaltbereitschaft der Männer (als ”Täter”) sowie die daraus folgenden Konsequenzen. Aus dem Blickfeld gerät dabei die Frage nach gesellschaftlichen Grund-strukturen, zu denen auch das Vorhandensein von Militärs und damit das prinzipielle Einverständnis aller, somit auch der Frauen, mit dem kriegerischen Handlungsinstrument zählt. Der Blick auf die kriegerischen Konflikte des ausgehenden 20. und des beginnenden 21. Jahrhunderts macht deutlich, dass Geschlechterkonstruktionen gerade vor dem Hintergrund religiös-weltanschaulicher, gesellschaftlicher und politischer Konventionen eine Folie nicht nur kriegerischer Rhetorik, sondern auch direkter Eingriffe bilden. Dies zeigte sich in den letzten Jahren nur allzu oft: von den Kriegen im ehemaligen Jugoslawien bis zur Nahost-Krise und den kriegerischen Interventionen der USA in Afghanistan oder dem Irak.
Julia Neissl Knihy






Mit Beiträgen von: Julia Neissl Rudi Renger Hannes Haas Ralf Hohlfeld Manfred Hofer Patrick Rössler Roman Hummel Werner A. Meiser Gabriele Siegert K.-D. Altmeppen
Die Thematisierung von Sexualität und weibliche Sichtweisen über Sexualität sind das verbindende Element aller in diesem Buch behandelten Texte. Die Tabuisierung von Sexualität zeigt sich dabei vor allem in der (verzweifelten) Suche nach einer Sprache, die es möglich macht, das weibliche Begehren zu benennen. Das Ergebnis der Autorin ist insgesamt ernüchternd: Im Verlauf des 20. Jahrhunderts finden sich kaum Prosatexte österreichischer Autorinnen, in denen weibliche Körperlichkeit und Sexualität positiv besetzt ist - ganz im Gegenteil. Trotz scheinbar sich verändernder gesellschaftlicher Rahmenbedingungen werden vorwiegend negative Erfahrungen literarisch gestaltet. Darstellungen von Berührungsverboten, traumatischen Hochzeitsnächten, sexuellem Mißbrauch und erzwungenen Abtreibungen herrschen vor. Im Zentrum der Untersuchung stehen Texte von bekannten und unbekannten Schriftstellerinnen wie Maria Janitschek, Elsa Asenijeff, Grete von Urbanitzky, Ingeborg Bachmann, Elfriede Jelinek, Elfriede Czurda, Lilian Faschinger u. a.