Unterhaltung wurde in Deutschland bereits seit der Aufklärung als Gegenteil von Bildung und Kultur und damit als minderwertig angesehen. Auch in der DDR verlangte das Regime von den Medien politische – und systemkonforme – Bildung statt purer Unterhaltung. Wolfgang Mühl-Benninghaus beschreibt in seiner ostdeutschen Mediengeschichte das Ringen zwischen Staat, Kulturschaffenden und Konsumenten. Zwar versuchten Funktionäre, Form und Inhalt der Angebote in Funk, Fernsehen und Theater zu diktieren. Es zeigt sich jedoch, dass dies misslang. Auch die Unterhaltung in der DDR blieb subjektiv und eigensinnig, denn insbesondere die jungen Generationen ließen sich ihren Geschmack nicht vorschreiben. Unterhaltung diente letztlich auch im Arbeiter- und Bauernstaat vornehmlich der Entspannung.
Wolfgang Mühl-Benninghaus Knihy






Geschichte der Medienökonomie
Eine Einführung in die traditionelle Medienwirtschaft von 1750 bis 2000
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Der vorliegende Band zeigt, dass aktuelle Entwicklungen in der Medienwirtschaft nicht grundsätzlich neu sind, vielmehr sind zahlreiche Prozesse bereits in früheren Jahren abgelaufen. Dabei wird klar, dass insbesondere medienhistorische Umbruchzeiten, die im Mittelpunkt der Darstellung stehen, für heutige Entwicklungen von besonderem Interesse sind. Sie verdeutlichen, dass aktuelle Fragestellungen historische Wurzeln haben und dass sie zum Erkennen von gegenwärtigen Lösungsansätzen von relevanter Bedeutung sein können. Die „Geschichte der Medienökonomie“ beginnt mit der Aufklärung, in deren Folge in Deutschland erstmals ein kapitalistischer Buchmarkt entstand. Sie endet am Übergang zur Digitalisierung, die mit neuen Wertschöpfungsstrukturen und Kommunikationskanälen verbunden ist. Das Jahr 2000 wurde als Umbruchjahr gewählt, weil zu diesem Zeitpunkt die Early Adapter die ersten veränderten Geschäftsmodelle antizipiert hatten, sie aber noch nicht zum Allgemeingut geworden waren. Dieser Prozess und seine Auswirkungen auf die Medienwirtschaft stehen im Mittelpunkt eines weiteren Bandes zum Thema „Neue Medienökonomie“.
Vom Augusterlebnis zur Ufa-Gründung
Der deutsche Film im 1. Weltkrieg
Das Buch beschreibt erstmals ausführlich die deutsche Filmgeschichte während des 1. Weltkriegs. Ausgangspunkt der Darstellung sind die von der deutschen Generalität im August 1914 ergriffenen Maßnahmen zur thematischen und institutionellen Begrenzung des Mediums. Im Verlauf der Kriegshandlungen kommt es zu einer Neubewertung und einer damit verbundenen Förderung des Films durch hohe Repräsentanten des spätwilhelminischen Kaiserreichs, wodurch die deutsche Filmbranche bis Kriegsende zur bedeutendsten in Europa wird. Die Auswertung vielfältiger Dokumente und die Berücksichtigung unterschiedlicher Facetten der Filmentwicklung führt in zahlreichen Fragen zu einer Revision bestehender Auffassungen, u. a. der Rolle und Funktion der Ufa.
Das Ringen um den Tonfilm
Strategien der Elektro- und der Filmindustrie in den 20er und 30er Jahren
Die Internationalität des Mediums zwingt die amerikanischen und europäischen Elektro- und Filmkonzerne, sich über gemeinsame technische Standards zu verständigen. Zugleich entstehen neue wirtschaftliche und ästhetische Beziehungen zwischen Film, Rundfunk und Schallplatte.