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Ira Lorf

    Internationales Alfred-Döblin-Kolloquium
    Maskenspiele
    • Maskenspiele

      Wissen und kulturelle Muster in Alfred Döblins Romanen "Wadzeks Kampf mit der Dampfturbine" und "Die drei Sprünge des Wang-Iun"

      „Wadzeks Kampf mit der Dampfturbine", ein ebenso witziger wie unterschätzter Roman Alfred Döblins, steht im Zentrum dieser kulturgeschichtlichen Untersuchung der gesellschaftlichen Wissensbestände zu „Maske“ und „Kostüm“ im spätwilhelminischen Deutschland sowie ihrer literarischen Verarbeitung durch den Autor. Am Beispiel der „Kostümfestszene“ werden die Beziehungen zwischen Literatur, Theater, Film, bildender Kunst, Psychoanalyse und Ethnographie als Austausch von Wissensbeständen beschrieben. Die philologisch sorgfältige Analyse, die sich an Wissenssoziologie und Diskursanalyse orientiert, ermöglicht die Rekonstruktion zweier zeit- und gruppenspezifischer kultureller Muster: Das Authentizitätsmuster und die synkretistische Präsentation ethnographischen Wissens erweisen sich als vielfältig miteinander verflochten und fügen sich, dies verdeutlicht der Vergleich des , Berliner‘ Romans mit seinem , chinesischen‘ Vorgänger „Die drei Sprünge des Wang-lun“, in Döblins Konzept eines kulturellen Gedächtnisses ein.

      Maskenspiele
    • «Die Aktualität Alfred Döblins» war das Thema des XI. Kolloquiums der Internationalen Alfred Döblin-Gesellschaft 1997 in Leipzig. Die Referate widmen sich sowohl der Rezeptions- und Wirkungsgeschichte von Döblins Werk als auch der Zeit- und Zivilisationskritik in den Arbeiten dieses 'unbequemen' Autors. Döblin wird in der Nachfolge Heines betrachtet, als politischer Autor und ironisch-scharfzüngiger Kommentator seiner Zeit, der zugleich in mythischen Dimensionen denkt. Beiträge über die Verfilmung von Die beiden Freundinnen und ihr Giftmord , über die Literaturvermittlung anhand eines Unterrichtsmodells für Berlin Alexanderplatz sowie über eine empirische Studie zum Bekanntheitsgrad Döblins beleuchten die Aktualität dieses Autors aus unterschiedlichen Perspektiven. Andere Referenten behandeln Affinitäten und Differenzen zwischen Döblin und Schriftstellern wie Bertolt Brecht, Hubert Fichte und Holger Teschke oder beschreiben die Döblin-Rezeption wichtiger DDR-Autoren. Weitere Aufsätze befassen sich mit Döblins Poetik und mit der literarischen Verarbeitung psychiatrischen und psychoanalytischen, anthropologischen und ethnologischen Wissens. Zwei Beiträge präsentieren bislang unbekannte Texte Döblins. Die im Leidener Kolloquiumsband begonnene «Bibliographie der Neuerscheinungen zum Werk Alfred Döblins» wird hier fortgeschrieben.

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