Im Mittelpunkt dieser drei psychologischen Erzählungen stehen die Rolle der Frau in Ehe und Gesellschaft sowie der Kampf um persönliche Freiheit. Eine junge Frau entlarvt die Egoismen ihres Mannes, während die Tochter, in einem Brief, für ihr Recht auf eigene Persönlichkeit eintritt, das der Mutter verwehrt blieb.
P. Schnyder: Einleitung – I. Zeitgrenzen – N. Heringman: Vom Uranfänglichen und Primitiven. Zur Vorgeschichte der ›Tiefenzeit‹ – N. Kasper: »Urwelt« und »Alterthum«. Zur narrativen Koordination zweier Konzepte im 19. Jahrhundert – H. Jordheim: Naturphilosophie als »innere Naturgeschichte«. Henrich Steffens in Freiberg – R. Borgards: Schildkröteninseln. Herman Melvilles „The Encantadas or Enchanted Isles“ (1854), Charles Darwins „Voyage“ (1839/45) und die Entstehung der Inselbiogeographie im 19. Jahrhundert – II. Strukturanalogien – O. Völker: »Quelque(s) débris«. Fossilien und Antiquitäten in Novalis’ „Heinrich von Ofterdingen“ und Honoré de Balzacs „La Peau de chagrin“ – H.-G. von Arburg: Abfallkulturen. Trümmernarrative bei Gottfried Semper und Adalbert Stifter („Abdias“) – T. Attanucci: Nachsommerlichkeit. Zur Ästhetik des geologischen Historismus bei Adalbert Stifter und Eugène-Emmanuel Viollet-le-Duc – III. Wissensformen – R. Wegner: Das implizite Bild. Tiefenzeit als ästhetisches Phänomen der Romantik – T. Nehrlich / P. Strobl: Geologie, Zahnfleischbluten und Revolutionen. Alexander von Humboldts vulkanologische Schriften – C. Holm: Erdgeschichte für Schnellreisende. Zur Vergegenwärtigung geologischen Wissens in Reiseführern des 19. Jahrhunderts – P. Stoffel / C. Wessely: Urzeit und Umwelt. Philipp Leopold Martins Museum der Urwelt in Berlin – S. Willer: Erdgedichte um 1850.
Die Geschichte der Spiel-Metapher von Leibniz bis Balzac. Die Rede vom Leben als Hasardspiel ist zwar uralt, doch sie gewinnt seit dem 17./18. Jahrhundert eine neue Virulenz. Das Verschwinden religiöser Gewissheiten in der Aufklärung hatte daran ebenso Anteil wie die Entwicklung der Wahrscheinlichkeitsrechnung, die um 1650 am Spieltisch begann. Unter diesem neuen wissenschaftlichen Blick wurden immer weitere Lebenszusammenhänge nach dem Modell eines Spiels mit unterschiedlichen Wahrscheinlichkeitsverteilungen konzeptualisiert. Die glücksspielförmige Zurichtung des Lebens, diese »probabilistische Revolution«, hatte nachhaltige Konsequenzen für das Lebensgefühl, aber auch für die genuin poetologische Frage nach der Erzählbarkeit von Leben. Schnyder geht diesen Zusammenhängen nach in Lektüren von Autoren wie Cardano, Pascal, Leibniz, Defoe, Bernoulli, Lichtenberg, Sterne, Tieck, Novalis, Schlegel, Laplace, Goethe, E. T. A. Hoffmann und Balzac.