In dieser Arbeit wird ein neues Konzept eines modulbasierten Fahrtführungssystems entwickelt und prototypisch umgesetzt. Autonome Fahrzeuge sollen sich in ihrer Umgebung zielgerichtet bewegen, um eine gestellte Aufgabe bzw. Mission erfüllen zu können. Beispiele sind Anwendungen in den Bereichen Logistik, Straßenverkehr und Sicherheit, die jeweils unterschiedliche Anforderungen an ein Fahrtführungssystem, als Gesamtheit der Komponenten zur Sensordatenerfassung sowie zur Planung und Regelung, stellen. Das vorgestellte Fahrtführungssystem zeichnet sich in einer neuartigen Form durch eine modulbasierte Architektur aus. Hierbei werden bestimmte Funktionen in deren algorithmischer Beschreibung zusammen mit ggf. notwendiger Sensorik in der Umsetzung auf speziellen Rechnereinheiten zu Modulen zusammengefasst. Die Module ermöglichen die Realisierung eines flexiblen und entwicklungsfähigen Konzeptes der Fahrtführung autonomer Fahrzeuge, welches erstmals in dieser Form für das Test- und Entwicklungssystem „Quanjo TDS“ demonstriert wurde. Als Basismodule der Fahrtführung wurden die Module „Lokalisierung“, „Umgebungserfassung“, „Autonome Wegpunktfahrt“ und „Fahrzeugschnittstelle“ definiert und prototypisch realisiert. Durch das Modul „Lokalisierung“ werden die Daten eines satellitenbasierten Positionsbestimmungssystems (Stützsystem) mit den Daten von Sensoren zur Messung von relativen Bewegungsgrößen fusioniert, um die Verfügbarkeit und die Datenrate der Positionsinformation zu erhöhen. Zu diesem Zweck wurde ein Positionsfilter auf Basis des Erweiterten Kalman-Filters entwickelt. Kurzzeitige Störungen, die durch Abschattung oder Mehrwegeausbreitung des Satellitensignals entstehen können, werden durch das Modul „Lokalisierung“ auf diese Weise reduziert. Das Modul „Umgebungserfassung“ detektiert die Objekte der Umgebung, welche für die Fahrtführung relevant sind und generiert eine kompakte Beschreibung der Umgebungssituation. Durch das Modul „Autonome Wegpunktfahrt“ werden für die Funktion der autonomen Anfahrt von definierten Positionen die entsprechenden Komponenten der Planung und Regelung ausgeführt. Hierbei wird die Positionsinformation und die Information über die Umgebung verwendet, um einen hindernisfreien Pfad zur Zielposition über eine Reihe von Wegpunkten zu planen und autonom abzufahren, wobei bei dynamischen Umgebungen Umplanungen notwendig sein können. Die Fahrzeugschnittstelle dient der Generierung der fahrzeugspezifischen Stellkommandos hinsichtlich der Aktorik.
Fabian Müller Knihy






Horizontale Logistikkooperationen zwischen Industrieunternehmen werden in der Logistikforschung und -praxis zunehmend als Ansatz zur Hebung von Effizienzsteigerungspotenzialen diskutiert. Durch eine enge Zusammenarbeit von Industrieunternehmen mit einem gemeinsamen Logistikdienstleister sollen dabei Kostensenkungen und Leistungssteigerungen ermöglicht werden. Insbesondere in industriellen Clustern, wo zahlreiche Industrieunternehmen in räumlicher Nähe angesiedelt sind, scheinen Logistikkooperationen vorteilhaft zu sein. Dennoch scheitern zahlreiche Kooperationsanstrengungen bereits in der Phase der Projektanbahnung, wenn die Gestaltung eines gemeinsamen Dienstleistungskonzepts mit einem Logistikunternehmen misslingt. Dabei ist nicht zuletzt der hohe Koordinationsaufwand der beteiligten Akteure bei der Leistungsdefinition und -vereinbarung eine erhebliche Herausforderung. Die vorliegende Arbeit greift diese Thematik auf. Sie befasst sich mit der Fragestellung, wie die in industriellen Clustern vorliegenden logistischen Synergiepotenziale durch horizontale Kooperationen zwischen verladenden Unternehmen gehoben werden können. Der Autor nimmt dabei die Perspektive der Logistikdienstleister ein. Er setzt sich mit der Thematik auseinander, wie ein Leistungsanbahnungsprozess effizient koordiniert werden kann. Zur Erreichung des Forschungsziels wird ein Referenzprozess für die Projektanbahnung für Logistikkooperationen entwickelt. Anschließend wird eine theoriegeleitete Analyse durchgeführt, um effiziente Koordinationsmuster für die Entscheidungskoordination im Rahmen der Projektanbahnung zu identifizieren. Nach der theoriegeleiteten Analyse werden die deduktiv entwickelten Thesen im Rahmen einer Fallstudie in der Automobilzulieferindustrie empirisch untersucht. Die Arbeit schließt mit Gestaltungsempfehlungen für die Anbahnung von Logistikkooperationen in der Praxis.
Örtliche Feuerwehren werden zunehmend mit extremen Unwetterlagen konfrontiert. Dabei liegt die große Herausforderung weniger in der handwerklich-technischen Bewältigung der einzelnen Einsatzstellen, sondern vielmehr in der Organisation und Führung der Flächenlage. Daher werden die Weichen für eine erfolgreiche Einsatzbewältigung nicht an der Einsatzstelle vor Ort, sondern im „Führungshaus“ der Gemeinde gestellt. In seinem Buch beschreibt der Autor ein ganzheitliches Konzept zur effizienten Bewältigung von flächigen Unwetterlagen auf Gemeindeebene. Neben organisatorischen und taktischen Hinweisen zur Führung und Disposition werden auch (unwetter-)spezifische Führungs- und Einsatzmittel vorgestellt. Ergänzt wird das Buch durch umfangreiche digitale Vorlagen, die als Download bereitgestellt werden. Dem Leser werden beispielsweise mit den Checklisten für die Führungshausfunktionen, dem Formular „Dokumentation von Unwettereinsätzen“ sowie der Mustervorlage für eine „Planübung Unwetterlage“ praxisbezogene Arbeitsmittel zur Verfügung gestellt.
Im Quattro- und frühen Cinquecento entwickelten italienische Maler ein neues Selbstverständnis, basierend auf humanistischen Idealen. Sie strebten nach höherer Wertschätzung ihres kreativen Schaffens und intellektuellen Fähigkeiten, wollten ihre Profession aus dem Handwerk in die artes liberales erheben und strebten sozialen Aufstieg an. Raffael (1483–1520) beschäftigte sich in seinem römischen Schaffen intensiv mit seiner Künstlerschaft und deren Inszenierung. Durch die Integration zeitgenössischer kunsttheoretischer, philosophischer und theologischer Themen, allegorische Selbstbezüge in seinen Bildern und die Auseinandersetzung mit Konkurrenten in Werken wie dem Bildprogramm der Stanza della Segnatura, einem Selbstporträt und der Fornarina suchte Raffael nach künstlerischer, intellektueller und sozialer Anerkennung. Kaum ein Künstler vor oder nach ihm hat seine Künstlerschaft so umfassend konstruiert. Seine Strategie erwies sich als äußerst erfolgreich und seine bis heute anerkannte Bedeutung in der Kunstgeschichte lässt ihn als Vorreiter in der strategischen Künstlerselbstdarstellung erscheinen. Das Buch beleuchtet ein wichtiges Kapitel der Künstlersozialgeschichte und legt den Grundstein für weitere Forschungen in diesem Bereich.
Sind Sie schon einmal verlegen im Konzertfoyer gestanden und haben krampfhaft versucht, das, was Sie gehört haben, mit einem sinnvollen Satz zu kommentieren? Oder wollten Sie, obwohl Sie in einem Konzert saßen, eigentlich lieber weghören? Woran das liegt und warum Sie sich in Zukunft immer seltener in dieser unangenehmen Situation befinden werden, beschreibt Fabian Müller erfrischend unakademisch und mit vergnüglicher Polemik. Einfach sind seine Gedankengänge allerdings nicht, aber jeder Musikhungrige wird hier Antwort auf Fragen finden, die ihn selbst schon oft umgetrieben haben. Keine endgültigen Antworten, aber echte Lichtpunkte auf der eigenen Suche. Fabian Müller schreibt abseits von gängigen Kunstdiskussionen. Wer seinen Überlegungen folgt, dem wird für sein eigenes Musikverständnis Befreiendes, Erhellendes und Hoffnungsvolles mit auf den Weg gegeben. Ein Buch, das sowohl dem kompositorischen Fachmann wie dem Musikliebhaber wertvolle Impulse vermittelt.