Hrsg. Opitz, Roland 2 Bände 277, 583 S. cpl. fPr
Roland Opitz Knihy






Der russische Roman
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Roland Opitz setzt sich in diesem Band mit dem weit verbreiteten Vorurteil auseinander, dass Übersetzungen fremdsprachiger Lyrik zu viel vom Original verlieren und daher nicht lesenswert sind. Als ehemaliger Professor für Russische Literatur und Präsident der Deutschen Dostojewski-Gesellschaft betont er, dass ein tiefes Verständnis für jede Art von Literatur sowie das Lebensumfeld ihrer Schöpfer notwendig ist, um sie wirklich zu erfassen. Mit Begeisterung und Akribie zeigt er, dass die russische Lyrik in der internationalen Literatur gleichwertig ist und nicht hinter der Prosa zurückstehen sollte. Er argumentiert, dass bedeutende russische Dichter wie Puschkin, Lermontow, Tjutschew, Block, Achmatowa und Pasternak wichtige Beiträge zur Weltliteratur geleistet haben, die mit den bekannten Romanen und Erzählungen vergleichbar sind. Opitz widmet jedem dieser sechs Autoren ein Kapitel, analysiert Aspekte ihres Schaffens und präsentiert die Originale neben ihren deutschen Übersetzungen. Dieses Buch bietet sowohl einen geeigneten Einstieg als auch vertiefende Betrachtungen für alle, die sich intensiver mit der großen russischen Literatur auseinandersetzen möchten.
Dostoevskijs Kompositionsprinzipien werden in diesem Buch untersucht. Ausgangspunkt ist eine Überlegung, die bedeutenden Schriftstellern geläufig ist: daß man die Weltsicht eines Autors weniger an eingestreuten zitierfähigen Sätzen zu zeitgenössischen Sachverhalten erkennt, als an der Art, wie sich die literarischen Gestalten zueinander verhalten, wie sich im Verlaufe des Buches diese Beziehungen verändern. Die weithin bekannten Romane Schuld und Sühne, Der Idiot, Die Dämonen und Die Brüder Karamazov werden in Aufsätzen behandelt, die auf jeweils unterschiedliche Weise diese Kompositionsprinzipien ermitteln. Ein weiteres Kapitel stellt fest, daß den sehr verschiedenen Romanen doch einheitliche Strukturprinzipien zugrunde liegen. Am Ende wird die Frage aufgeworfen, wie Vladimir Nabokov und Albert Camus auf Dostoevskijs Kompositionskunst zurückgegriffen haben.
