Bookbot

Michaela Fenske

    Demokratie erschreiben
    Alltag - Kultur - Wissenschaft
    Ländliches vielfach!
    Wasser, Luft und Erde
    Alltag als Politik - Politik im Alltag
    Ländlichkeiten in Niedersachsen
    • Der ländliche Raum wird zunehmend als defizitär wahrgenommen, geprägt von Überalterung, Abwanderung und Infrastrukturabbau. Diese Sichtweise steht im Kontrast zur Metanarration der Entagrarisierung und Entbäuerlichung seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Anhand von Niedersachsen, dem zweitgrößten Bundesland der Bundesrepublik, beleuchten die Beiträge die Entwicklungen im ländlichen Raum seit 1945. Aus einer kulturanthropologischen Perspektive zeigt sich, dass der ländliche Raum weit vielfältiger ist, als gängige Narrative vermuten lassen. Die Beiträge verdeutlichen die Potenziale traditioneller Forschungsfelder, wie die ländliche Baukultur, und zeigen, wie der ländliche Raum innovative Ansätze in der Kulturwissenschaft eröffnet, etwa in der Migrationsforschung, den Human Animal Studies, der Wissensforschung und der Geschlechterforschung. Die Einführung von Michaela Fenske und Dorothee Hemme fordert eine neue Perspektive auf Ländlichkeiten. Weitere Beiträge thematisieren unter anderem die Entwicklung von Dörfern nach dem Zweiten Weltkrieg, neue Bauformen im ländlichen Raum und die Rolle der Männlichkeit. Zudem wird die ländliche Gesellschaft im Kontext der Migration untersucht, einschließlich der Erfahrungen italienischer Gastarbeiter in der Landwirtschaft. Abschließend wird die Beziehung zwischen Mensch und Tier in einem landwirtschaftlich geprägten Raum betrachtet, wobei das Wissen über Pferde und deren Zucht thema

      Ländlichkeiten in Niedersachsen
    • Demokratie erschreiben

      Bürgerbriefe und Petitionen als Medien politischer Kultur 1950-1974

      • 437 stránok
      • 16 hodin čítania

      Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde aus der Bundesrepublik Deutschland eine Demokratie, die fortan von der Bevölkerung mitgestaltet wurde. Ein wichtiges Medium in diesem Prozess war der Brief. In Bürgerbriefen und Petitionen äußerten die Bürgerinnen und Bürger gegenüber Politikern und politischen Institutionen ihre Bedürfnisse und Ängste ebenso wie Wünsche und Kritik. Die Analyse dieser Bürgerpost vermittelt bislang unbekannte Einblicke in Problemlagen und Schwierigkeiten der jungen Republik. Sie zeigt, wie die Deutschen durch die Praxis des Schreibens ein neues Selbst-Verständnis von Staat, Politik und Demokratie entwickelten.

      Demokratie erschreiben
    • Angesichts globaler und europäischer Veränderungen gewinnt das Thema „Geschlecht und Ökonomie“ an Bedeutung. Eine Tagung dazu fand im November 2004 an der Universität Göttingen statt, deren Ergebnisse in diesem Band dokumentiert sind. Die Untersuchungen betrachten Europa umfassend, mit Feldforschungen in Andalusien, Portugal, Tschechien, Polen, der Schweiz, Österreich und Deutschland. Die befragten Protagonistinnen stammen zudem aus osteuropäischen Ländern wie der Ukraine, Russland und Moldawien sowie aus der Türkei. Alle Beiträge sind lebensweltlich orientiert und vertreten handlungsorientierte Konzepte. Die Autorinnen sehen die Menschen vor Ort sowohl als Akteurinnen und Akteure als auch als Objekte politischer Maßnahmen. Sie verknüpfen verschiedene Forschungsfelder, darunter soziale Ungleichheit, Migrationsforschung und Medienforschung, mit der Frauen- und Geschlechterforschung, um den Zusammenhang von Geschlecht und Ökonomie in unterschiedlichen Bereichen zu beleuchten. Dadurch erweitern sie die Geschlechterforschung um neue Handlungsfelder und -räume. Mit der Verbindung von Mikro- und Makroebenen sowie theoretischer Analyse und empirischer Forschung zeigen sie das Potenzial der Kulturanthropologie/Europäischen Ethnologie im Bereich der Geschlechterforschung auf.

      Geschlecht und Ökonomie
    • Marktkultur in der Frühen Neuzeit

      • 326 stránok
      • 12 hodin čítania

      An kaum einem anderen Ort trafen in der Frühen Neuzeit so viele unterschiedliche Menschen aufeinander wie auf einem Jahr- und Viehmarkt. Darüber, wie sich der Austausch zwischen diesen Personen gestaltete, ist in der Forschung wenig bekannt. Erstmals wird hier den wirtschafts- und sozialhistorischen Makrostudien die ethnografische Mikrostudie eines frühneuzeitlichen Marktes an die Seite gestellt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Menschen und ihre Praktiken, das Mit- und Gegeneinander von Händlern und Käufern, Adligen und Bürgern, Juden und Christen. Geschildert werden die komplizierte Organisation eines Marktes, das maßvolle Feiern der Bürger und Bauern, die vielseitige Repräsentanz von Herrschaft sowie das riskante Geschäft des Viehhandels. Der Markt wird zu einem Schaufenster in die frühneuzeitliche Gesellschaft, die sich flexibel und abwechslungsreich präsentiert.

      Marktkultur in der Frühen Neuzeit
    • Behandelt wird ein Konflikt zwischen den Bewohnern des Dorfes Waake bei Göttingen und dem Pächter des dortigen Gutes. Der Fall untermauert die globale These von der Verrechtlichung des bäuerlichen Widerstands und erweitert sie durch Kontextualisierung um neue Aspekte. Das dichte Quellenmaterial wird genutzt, um die Konfliktparteien deutlich hervortreten zu lassen und um individuelle Züge einzelner Protagonisten nachzuzeichnen. So gelingt das Kunststück, einen Einzelfall plastisch darzustellen, gleichzeitig jedoch allgemeine Züge von frühmoderner Herrschaftsintensivierung, ökonomischer Modernisierung und dörflichem Widerstand gegen diese existenzbedrohenden Entwicklungen herauszupräparieren. Die Lokalstudie gehört zu den besonders gelungenen Vertretern ihrer Gattung. Stefan Brakensiek

      Ein Dorf in Unruhe