Die mündliche Tradition von Nias begann vor ca. 600 Jahren mit der Einwanderung einer kleinen Gruppe von der Westküste Sumatras nach Südnias. Die Physiognomie der Bewohner weist oft chinesische Züge auf. Die mündliche Tradition berichtet vom Beginn der Ahnenfiguren (adu) und von der Ahnenverehrung in Gomo, Börönadu. Hier in Gomo fanden diese Einwanderer ihre erste Heimat auf Nias. Sie brachten die Sitte, das Adat-Recht, mit. Sie führten die Schmiedekunst und das Zimmermannshandwerk ein. Jetzt erst konnte sich die einzigartige Architektur der niassischen Pfahlhäuser entwickeln. Die mündliche Tradition berichtet von den Errungenschaften dieser Neuzeit. Die Saembu-Figur in Gestalt einer schönen Frau und Göttin sowie die Tigerfigur werden in Prozession umhergetragen. Bei der Feier dieser beiden Prozessionen geht es darum, die Rechtsversammlung zur Erneuerung, Formulierung und Bestätigung der beschlossenen Gesetze abzuhalten.
Johannes Maria Hämmerle Knihy




Nur direkt beim Verlag bestellbar: office@iva-icra. orgNias ist eine kleine Insel, 120 Kilometer vor der Küste Sumatras im Indischen Ozean gelegen. Durch die abgeschiedene Lage des Landes, das von dichter Vegetation und schwer zugänglichen Schluchten geprägt ist, hat sich hier eine eigenständige Baukultur entwickelt, die zu den interessantesten Südostasiens zählt. Eine Schlüsselstellung nimmt dabei das traditionelle Haus in Gomo, der Region im Zentrum der Insel, ein. Die Besonderheiten dieses Bautyps werden im überregionalen architektonischen Vergleich, wie auch im engen Kontext mit dem gesellschaftlichen Verhalten und dem mythologischen Hintergrund untersucht, wobei detaillierte Analysen des Bauablaufs und der Symbolik der einzelnen Bauteile besondere Beachtung finden.
Geschichten und Gesänge von der Insel Nias in Indonesien
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Im Zentrum des Buches ist die Sammlung oral tradierter Literatur von der Insel Nias, die der Westküste Sumatras vorgelagert ist. Es handelt sich im einzelnen um elf Geschichten, acht Gesänge und einige wenige Gedichte. Die Gesänge und Gedichte sind allesamt in Originalsprache Nias nebst Übersetzung ins Deutsche. Die Geschichten liegen lediglich in deutscher Übersetzung vor. Der Kompilator, Pater Johannes Maria Hämmerle, der seit vielen Jahren auf der Insel als Missionar tätig ist, hat diese Literatur erzählen und vorsingen lassen, sie sorgfältig aufgezeichnet und zusammen mit einheimischen Informanten niedergeschrieben
Nias - eine eigene Welt. Sagen, Mythen, Überlieferungen, der erste Teil eines auf zwei Bände angelegten Werkes, unternimmt eine Re- und Neuinterpretation alter Mythen aus Nord- und Mittel-Nias. Der Autor zielt darauf ab, Unzulänglichkeiten früherer Publikationen zu Religion und Mythen der Niasser zu korrigieren. Drei bekannte Mythen werden hinterfragt und neu interpretiert. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf der Edition und Interpretation von 13 Mythentexten zur Anthropogonie, die der Autor selbst aufgezeichnet und übersetzt hat. Hämmerle folgt dabei eng den wenigen lebenden, kompetenten niassischen Mythenerzählern und strebt ein genaues Verständnis der Mythen an, um ein neues Nias-Verständnis zu fördern. Johannes Maria Hämmerle OFMCap, geboren 1941 in Hausach/Schwarzwald, ist Mitglied der Rheinisch-Westfälischen Kapuzinerprovinz. Er studierte Philosophie und Theologie und wurde 1968 zum Priester geweiht. Seit 1971 wirkt er als Missionar auf der Insel Nias/Indonesien und ist seit 1981 indonesischer Staatsbürger. 1993 gründete er die staatlich anerkannte Pusaka-Nias-Stiftung und hat sich neben seiner pastoralen Tätigkeit auch als Ethnologe ausgezeichnet.