Die Nachrichten für Niedersachsens Urgeschichte erscheinen von Band 38 (aus dem Jahr 1969) an als Organ der Archäologischen Kommission für Niedersachsen e.V. und werden seit 1995 gemeinsam mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege (ehem. Institut für Denkmalpflege) herausgegeben. Sie wurden 1927 von K.-H. Jacob-Friesen im Rahmen des "Niedersächsischen Jahrbuches für Landesgeschichte" gegründet. Diese Ausgabe der "Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte" präsentiert wie gewohnt die Ergebnisse aktueller Grabungen und Studien zu besonderen Fundgruppen, aber auch Überlegungen zu Altgrabungen sowie Mitteilungen aus der praktischen Bodendenkmalpflege in Niedersachsen.
Henning Haßmann Knihy






Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte
Beiheft 27 - Fundchronik Niedersachsen 2022
- 367 stránok
- 13 hodin čítania
Die Nachrichten für Niedersachsens Urgeschichte erscheinen von Band 38 (aus dem Jahr 1969) an als Organ der Archäologischen Kommission für Niedersachsen e.V. und werden seit 1995 gemeinsam mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege (ehem. Institut für Denkmalpflege) herausgegeben. Sie wurden 1927 von K.-H. Jacob-Friesen im Rahmen des "Niedersächsischen Jahrbuches für Landesgeschichte" gegründet. In diesem Beiheft werden verschiedenste Fundmeldungen festgehalten.
Der neue Band bietet aktuelle Beiträge und Fundberichte aus allen Bereichen der staatlichen und kommunalen Archäologie sowie den Forschungseinrichtungen des Landes Niederachsen: - Fundstellen der Jüngeren Altsteinzeit aus dem Landkreis Verden - Rennfeuerschlacken bzw. Eisenproduktion im Salzgittergebiet aus Vorrömischer Eisenzeit oder Römischer Kaiserzeit - Frühmittelalterliches Hundeskelett aus einer Wurt in Ostfriesland - Eine Reihe siedlungsarchäologischer Untersuchungen von der Frühgeschichte bis ins Mittelalter u.a. aus Ostfriesland - Forschungsstand Mittelalterarchäologie Braunschweig - Hadeler Seebandsdeich Cuxhaven
Der Band enthält aktuelle Beiträge vor allem aus der staatlichen und kommunalen Archäologie sowie den Forschungseinrichtungen des Landes Niedersachsen. Nach einer Übersicht zur archäologischen Arbeit zwischen Hameln und Hoya folgen zahlreiche Forschungs- und Ausgrabungsberichte, z.B. zum bronzezeitlichen Ringwall bei Duhnen (Cuxhaven), aus dem Jemgumkloster (Ldkr. Leer) oder über Hunte und Weser als Wege der Kommunikation während des 1. Jht. n.Chr. Berichte aus der Restaurierungswerkstatt und ein Beitrag zur urgeschichtlichen Sammlung in der Universität Göttingen sind ebenso im Band enthalten.
Die Fundchronik Niedersachsen für das Jahr 2010 enthält 333 Beiträge von 79 Autorinnen und Autoren aus 36 Landkreisen bzw. kreisfreien Städten. Die Spannbreite der vorgestellten Einzelfunde reicht von mittelsteinzeitlichen Feuersteinartefakten über das Fragment eines bronzezeitlichen Schwertes, römische Münzen und mittelalterliche Scheibenfibeln bis zu einer frühneuzeitlichen Hakenbüchse. Längere Beiträge widmen sich u.a. der Ausgrabung einer Siedlung der bandkeramischen Kultur im Ortskern von Süpplingen, Landkreis Helmstedt, den Untersuchungen an der frühneuzeitlichen Dieler Schanze im Landkreis Leer sowie den zahlreichen Sondagen in der Hildesheimer Innenstadt und am Hildesheimer Dom.
Das Landesmuseum Hannover präsentiert das größte Archäologieprojekt Niedersachsens: die Ausgrabungen auf der Trasse der Nordeuropäischen Erdgasleitung (NEL). Auf dem rund 200 km langen Teilabschnitt durch Niedersachsen wurden mehr als 150 weitgehend unbekannte Siedlungen und Gräberfelder entdeckt – ein buchstäblich 'goldener Schnitt' durch rund 11000 Jahre Geschichte. Die Aus-stellung und der vorliegende Band erklären wie die moderne Archäologie arbeitet, welche technischen Hilfsmittel und Analyseverfahren im Gelände und im Labor heute zum Einsatz kommen und sie bieten einen exklusiven Blick auf erste Funde und Ergebnisse der Forschung. Ausstellung und Katalog präsentieren u. a. den Goldschatz von Gessel, einen der größten bronzezeitlichen Goldschätze, die je in Europa gefunden wurden.
Bild vom Urmenschen auf den Kopf gestellt Manchmal sind es Extrembedingungen, die zu weltbewegenden Entdeckungen führen. So geschehen im Rahmen einer Rettungsgrabung im Kohletagebau von Schöningen, Landkreis Helmstedt, als Archäologen 1994 perfekt erhaltene Holzspeere mit einem Alter von 300.000 Jahren finden. Dieser Jagdlagerplatz verändert grundlegend das bisher gültige Bild vom Urmenschen, dem Homo heidelbergensis der Altsteinzeit. Er zeigt ihn als einen vorausschauenden Denker, planenden Akteur und hervorragenden Handwerker, der ausgefeilte Jagdstrategien beherrscht und wohl auch über ein komplexes Sozialgefüge verfügt – alles Eigenschaften, die bislang dem modernen Menschen zugeschrieben wurden. Der vorliegende erste Band der Kleinen Reihe, der gleichzeitig die Eröffnung des paläon am Ort der Entdeckung der Schöninger Speere flankiert, erzählt von der spannenden Ausgrabung dieses steinzeitlichen Jagdlagerplatzes und vermittelt Ergebnisse aktueller archäologischer Untersuchungen. Er zeichnet die Entstehung des neuen Forschungs- und Erlebniszentrums Schöninger Speere von der ersten Idee, dem Konzept bis zur Realisierung der futuristischen Architektur nach. Mehrere Interviews, z. B. mit dem Entdecker des Fundortes oder den Architekten des paläons, runden den Blick hinter die Kulissen ab und geben ungewohnt persönliche Einblicke in ein solches Großprojekt.