Olivier entwirft in der vorliegenden Arbeit eine Theorie zur Darstellung der mentalen Leistungen des Gehirns, die in einen großen Zusammenhang gestellt werden, der die »Einheit des Gehirns« erkennen lässt. Das bedeutet nicht, dass alles aus einem Prinzip erklärt wird – was der Vielfalt des Gehirns widerspräche –, als Grundlagen dienen vielmehr die Konzepte großer mathematischer Theorien aus Algebra und Topologie. Der Autor geht davon aus, dass sich die geistigen Leistungen des Gehirns in der Kommunikation zeigen, besonders ausgeprägt in den formalen Wissenschaften Mathematik und Physik, wo sich die methodischen Prinzipien besonders klar zeigen. Vor diesem Hintergrund erhält die Psychologie ein formales Gerüst und kann zur exakten Wissenschaft werden. Hier zeigt sie eine Analogie zur Physik und zu quantentheoretischen Prinzipien. Zur Verdeutlichung der strukturellen Unterschiede von »subjektiver Innenwelt« und »objektiver Außenwelt« wird der Begriff eines psychologischen Raumes definiert.
Reinhard Olivier Knihy


„Viele Menschen träumen von der großen Einheit in der Wissenschaft und der alles umfassenden Güte und Weisheit im Leben, aber sollte diese je in irgendeiner Form erreichbar sein, so sicher nur im Durchschreiten und Aufrechterhalten der Gegensätze. Der Raum, der alles umfaßt, existiert nur im Zustand größter geistiger Spannung.“ Diese „obiographischen Aufzeichnungen“ sind keine klassische Biographie, sondern eine innere Biographie, die sich auf Krisen und entscheidende Momente konzentriert, die die psychologische Entwicklung und langfristige wissenschaftliche Zielsetzungen prägten. Der Text erfordert einen Abstand von mindestens zwanzig Jahren zur genauen Analyse der Ereignisse. Im Mittelpunkt stehen vier Liebeserlebnisse, die Konflikte und grundlegende Lebenskräfte widerspiegeln. Die Erlebnisse zeigen die Kraft bedingungsloser Liebe und die rasante Entwicklung von Katastrophen, wie im Fall Marlenes vor dem Hintergrund New Yorks. Der Beginn umfasst Todeserlebnisse, die den weiteren Text kontextualisieren. Im letzten Kapitel wird die Beziehung zwischen psychologischer Entwicklung und wissenschaftlicher Begrifflichkeit beleuchtet, was die subjektiven Bedingungen der „Objektivität“ in den Fokus rückt. Ein zentrales Thema ist der Mutterkomplex und die Suche nach einem schützenden Raum, der sich im Laufe eines schmerzhaften Prozesses erweitert, bis er in der Beziehung zu Marlene zerbricht und neu gestaltet werden kann. Bemerkenswert