Stavros Mentzos war Psychoanalytiker, Psychiater, Universitätsprofessor, Einzel- und Gruppensupervisor, Lehranalytiker, Kontrollanalytiker und Sozialkritiker – und ein wunderbarer Mensch. Im Mai 2015 ist er verstorben. Einer breiten Fachöffentlichkeit ist Mentzos mit seinen Büchern wie „Neurotische Konfliktverarbeitung“ oder „Lehrbuch der Psychodynamik“, mit seinen bedeutenden Beiträgen zur psychodynamischen Psychosentherapie und durch seine sozialkritischen Werke, etwa „Der Krieg und seine psychosozialen Funktionen“, bekannt geworden. Sein Konzept der universellen Bipolarität des Menschen, seine warmherzige und haltgebende Persönlichkeit und seine verständliche Sprache haben vielfältige positive Resonanzen erzeugt. In diesem Buch erinnern Menschen, die ihm in fachlichen Kontexten persönlich begegnen konnten, an Stavros Mentzos, an seine psychotherapeutische Orientierung und seine theoretischen Arbeiten wie auch an seine neugierige, fehlerfreundliche, verstehende und ermutigende Haltung. Diese Haltung zu bewahren und zu reflektieren, die Anwendung, Wirkung und Weiterentwicklung seiner Erkenntnisse spürbar zu machen, ist ihr Anliegen.
Thilo Maria Naumann Knihy





Gruppenanalytische Pädagogik
Eine Einführung in Theorie und Praxis
Fast immer finden pädagogische Prozesse in Gruppen statt. Damit die Entwicklungs- und Bildungspotenziale der Gruppe zur Entfaltung kommen können, muss das Fühlen, Denken und Handeln der Einzelnen im Netzwerk der Gruppe beachtet werden. Die Gruppenanalyse eröffnet dafür einen interdisziplinären Zugang, der die affektive und soziale Dimension der Gruppe integriert. Aus Erkenntnissen der psychoanalytischen Pädagogik sowie neueren Entwicklungen der psycho- und gruppenanalytischen Theoriebildung entwirft der Autor das Konzept einer gruppenanalytischen Pädagogik. Zunächst wird anhand der Themen Affektregulierung, Gruppenprozess und Gruppenleitung die theoretische Basis gelegt. Auf dieser Grundlage arbeitet der Autor die Anwendung der Gruppenanalyse in pädagogischen Settings heraus, etwa im Hinblick auf die Gestaltung einer affektfreundlichen Gruppenkultur oder auf das szenische Verstehen in der Gruppe. Zahlreiche Praxisbeispiele aus Supervision, Psychotherapie und Pädagogik veranschaulichen die Argumentation.
Eltern heute - Bedürfnisse und Konflikte
Psychoanalytisch-pädagogische Elternarbeit in der Kita
Elternschaft ist ein intensives Beziehungsgeschehen, das gerade heutzutage mit vielfältigen Bedürfnissen und Konflikten verknüpft ist. Die Eltern begegnen nicht nur dem realen Kind, sondern auch dem Kind, das sie selbst waren oder gerne gewesen wären. Zugleich müssen sie Familie, Liebe und Arbeit miteinander vereinbaren. Elternarbeit in der Kita kann den Eltern einen Übergangsraum für diese biografischen und alltäglichen Themen eröffnen. Im Fokus steht dabei die gelingende Entwicklung der Kinder. Vor diesem Hintergrund geht es eingangs um die Bedeutung der Eltern und pädagogischen Bezugspersonen für die kindliche Entwicklung. Im zweiten Teil werden wichtige Themen heutiger Elternschaft, psychosoziale Belastungen sowie verschiedene Familienformen untersucht. Schließlich werden praktische Konsequenzen für die Elternarbeit erörtert. Zahlreiche Praxisbeispiele veranschaulichen die Argumentation.
Beziehung und Bildung in der kindlichen Entwicklung
Psychoanalytische Pädagogik als kritische Elementarpädagogik
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Was sind die Voraussetzungen, damit Entwicklungs- und Bildungsprozesse bei Kindern gelingen? Welche Beziehungsangebote und institutionellen Bedingungen sollten Kindertageseinrichtungen dafür zur Verfügung stellen? Der Beantwortung dieser Fragen widmet sich Thilo M. Naumann im vorliegenden Buch. Zunächst wird eine Vorstellung kindlicher Entwicklung entfaltet, die besonders die Bedeutung von Affektregulierung und Verinnerlichung der Interaktionserfahrungen von Kindern bis zu sechs Jahren berücksichtigt. Weil kindliche Entwicklung zugleich innerhalb spezifischer gesellschaftlicher Kontexte stattfindet, folgt eine kritische Analyse der gegenwärtigen gesellschaftlichen Verhältnisse, um dann die Bedingungen des Aufwachsens von Kindern sowie deren psychosoziale Folgen zu untersuchen. Vor diesem Hintergrund schließlich werden auf der Grundlage Psychoanalytischer Pädagogik weiterführende elementarpädagogische Positionen dargelegt, etwa zu den Themen Selbstbildung und Verständigung, Prävention psychosozialer Störungen, pädagogisches Setting und pädagogische Haltung, Elternarbeit, Situationsansatz und dialogische Qualitätsentwicklung.