Bookbot

Christa Blachnik

    Kornblumen blühten am Wegesrand ...
    Katzengeschichten
    • „Mit dem Katzenkasten in der Hand stand ich an der Bushaltestelle, um zum Tierarzt zu fahren. Ich hatte es immer wieder hinausgeschoben, aber nun war es wirklich höchste Zeit.… Mehrere Arbeiter näherten sich, sie hatten Feierabend. Eine Weile begutachteten sie mein hübsches Katertier. Dann meinte einer der Männer: ‚Der hat’s gut. Wird getragen, von Frauchen verwöhnt. Da möchte ich an seiner Stelle sein.‘ ‚Wenn Sie wüßten, wo ich mit ihm hinfahre, würden Sie sich das nicht wünschen. – Er wird heute kastriert.‘ Alle lachten. Nein, nun wollte keiner mehr mit meinem Kater tauschen.“ In ihrem dritten Buch ‚Katzengeschichten‘ beschreibt Christa Blachnik liebevoll das Zusammenleben mit ihren vierbeinigen Hausgenossen. Dabei zeigt sie deren unbändige Lebensfreude nicht nur in kurzen Geschichten, sondern auch in wunderbaren Zeichnungen.

      Katzengeschichten
    • Als ich nach fast 50 Jahren meinen Heimatort wiedersehen kann, kommen alte Erinnerungen zurück. Längst vergessen Geglaubtes wird wieder lebendig. Ich beginne, alles aufzuschreiben. Geschichte reiht sich an Geschichte: Sie erzählen von der Geborgenheit auf dem heimatlichen Hof in Schlesien, von Kriegserlebnissen und von Vertreibung. Beim Aufschreiben meiner Erinnerungen mache ich eine eigenartige Feststellung: Während die Erlebnisse, die von friedlichen Tagen erzählen, alle hell, freundlich und farbig erscheinen und sich deutlich in meinem Gedächtnis abzeichnen, als hätte es keine regnerischen und trüben Tage gegeben, sind die nachfolgenden Ereignisse nur verschwommen erhalten geblieben. Als wäre alles an wolkenverhangenen Tagen oder in der Dämmerung geschehen. Ich finde kein Erlebnis, das farbig und klar in mir ruht. Das Schreckliche trübte den Sonnenschein, den es in den Frühlingstagen gewiß gab. Ein langer Film in schwarz-weiß.

      Kornblumen blühten am Wegesrand ...