Der Fotoband „Schauplatz - Public Scene“ gleicht einem Filmstrip. Durchgehend vierfarbig bebildert, versammelt er Fotos, die 1996 während eines Werkaufenthaltes der Fotokünstlerin Crista Ziegler in Paris entstanden sind. Der Katalog erschien anlässlich einer Ausstellung der Kunstwerke in der Galerie ArsFutura in Zürich. In ihren Fotos schafft Crista Ziegler eine virtuelle Kommunikation zwischen Menschen, die im wirklichen Leben nicht stattfindet. Was real und was fiktiv ist, geben die Bilder nicht preis, doch jede Aufnahme zeigt eine sich scheinbar anbahnende Begegnung. Indem Crista Ziegler eine unauffällige Mittelformatkamera benutzt, gelingt es ihr, überraschende Momente im urbanen Mikrokosmos festzuhalten. Alltägliche Situationen, flüchtige Begegnungen, ein nie abreissender Strom von Passantinnen und Passanten entwerfen eine Skizze sozialer Muster.
Christa Ziegler Knihy






«Polis – Bilder von Städten» dokumentiert eine fotografische Langzeitstudie von Christa Ziegler, die zwischen 2007 und 2011 zahlreiche Millionen-Städte in Afrika, Asien und Südamerika bereiste. Die Publikation versammelt Hunderte von Fotografien, die aus der Perspektive der Fußgängerin entstanden sind und den urbanen Raum mit seiner komplexen Verflechtung von ökonomischen, sozialen und räumlichen Bedingungen zeigen. Ziegler betrachtet die Stadt als einen eigenständigen Körper, beleuchtet ihre gebaute Organisation, architektonische Monotonie und die Zonen von Ein- und Ausgrenzung. Ihre zurückhaltende Beobachtung respektiert die Grenzen zwischen dem Öffentlichen und Privaten. Die Veröffentlichung soll zur Reflexion über das Verhältnis von Architektur und Lebensräumen, wirtschaftlicher und demografischer Entwicklung sowie globaler Spekulation und sozialverträglicher Stadtentwicklung anregen. Die umfassende Publikation ist ein reiner Bildband im durchgängigen Layout-Raster und in Schwarz-Weiß. Begleitend erscheint eine separate Textedition mit Beiträgen von Khaled Al-Khamissi, Hilan Bensusan, Kaiwan Metha, Peter Suter, Monica Udler Cromberg, Isabel Zürcher und einem Gespräch zwischen Al Imfeld und Mandu dos Santos Pinto. Diese erweitern die Bildlektüre aus literarischer, essayistischer, städtebaulicher und kulturhistorischer Perspektive.
Die Künstlerpublikation «Gelobtes Land / Promised Land» resultiert aus vielfältigen Kooperationen und Interpretationen. Die Fotografin Christa Ziegler hat 2007 eine Auswahl von Bildern, die seit 2001 in Zürich entstanden sind, zur Verfügung gestellt. Diese Bilder wurden von Claudia Röthlisberger in Formate, Rhythmen und Reihenfolgen bearbeitet, was zu einem atmosphärisch dichten fotografischen Essay auf großformatigen Bögen führte. Im Sommer 2007 wurde diese Zusammenstellung unter dem Titel «O. T. (Ohne Titel / Object trouvé)» in der Ausstellung «Bilder zum mitnehmen» präsentiert. Die bedruckten Bögen bildeten ein randabfallendes großes Bild und gleichzeitig eine Skulptur. An der Eröffnung signierte Ziegler die Bögen für die Besucher. Ein Jahr später lud sie Isabel Zürcher sowie mehrere Autoren ein, auf die Bildzusammenstellung zu reagieren. Trix Barmettler und Ursina Landolt gestalteten ein Heft, in dem die Texte in Original und Übersetzungen als Skyline und deren Spiegelung im Wasser angeordnet sind. Diese Struktur offenbart unterschiedliche Architekturen der Texte. Die beiden Hefte sind durch einen Schutzumschlag zusammengehalten, was eine parallele und abwechslungsreiche Lektüre ermöglicht. Um die Interpretationen weiterzuführen, wurden die Schauspieler Marisa Sophia und Kaspar Weiss eingeladen, eine szenische Lesung zu entwickeln, die im Rahmen der Präsentation aufgeführt wird.
“Kleinhüningen speaks” features conversations with residents of the Kleinhüningen district, sharing their life stories and experiences of change. This project culminated in a sound installation at the Kleinhüningen community centre from January to December 2015, showcasing discussions alongside a photographic essay highlighting the area’s architectural diversity. Inhabitants reflect on their histories, exploring themes of migration, identity, and coexistence. Their narratives reveal processes of adaptation, disassociation, and engagement, emphasizing the ongoing quest for belonging, social transitions, and the need for stability. The publication captures the unique essence of Kleinhüningen through both language and imagery, illustrating how personal and social identities are shaped through active engagement with the community. The voices featured include Alexander Asram, Jasemine Altay, Hans Baumgartner, Nenad Beric, Erica Bigey, Noel Bless, Ralf Brink, Felix Christ, Marco Gelsomino, Francois Hiltbrand, Michel Isenschmidt, Maik Karpf, Tim Maier, William Martin, Dieter Messerli, Silvia Neumann, Urs Rössler, Nevria Russo, Laydrye Shala, Leonie Winkler, Sarah Wyss, Christa Ziegler, and Til Velten.
Ausstellungskataloge listen Kunstwerke auf und dokumentieren Ausstellungen, doch die vorliegende Publikation von Christa Ziegler verfolgt eine andere Intention. Sie ist selbst ein Werk und dokumentiert nicht lediglich eine Auswahl von Fotografien für einen anderen Zweck. Diese Publikation steht im Kontext des Adolf Dietrich-Förderpreises der Thurgauischen Kunstgesellschaft, der aus einer Geldsumme, einer kleinen Publikation und einer Ausstellung im Kunstmuseum des Kantons Thurgau besteht. Ziegler bricht diese Dreiteilung auf, da die Ausstellung im Kunstmuseum nicht realisiert wird. Stattdessen werden die Ressourcen in eine umfangreichere Publikation integriert, da Zieglers fotografisches Schaffen oft besondere Inszenierungen sucht. So wurden 1996 im Stadtraumprojekt Non Lieu großformatige Fotokopien im öffentlichen Raum präsentiert, und 1997 lagen große Fotografien der Bilderserie Die beige Stadt auf improvisierten Holzpulten zur Betrachtung aus. Ihr Beitrag zur Fotoausstellung Blick und Bild 2002 umfasste drei Motive, die als Poster tausendfach verschenkt wurden. Mit dieser Publikation nutzt Ziegler das Buch als zusätzliches Ausdrucksmittel, um ihre fotografische Arbeit zu erweitern und eine neue Dimension zu gewinnen.