Heike Frommer Knihy






Eine besondere Auswahl von Kunstschätzen aus der Sammlung Bodenseekreis erzählt vom Leben am See. Der Bilderbogen spannt sich über einen Zeitraum von mehr als 200 Jahren: von der Bauernstube im 19. Jahrhundert über sommerliche Badefreuden im Stil des Impressionismus bis hin zu heutigen Touristen, die sich sonnenhungrig in Liegestühlen aufreihen. Der See zeigt viele Gesichter, Menschen und Landschaften, gesehen durch die Augen von Künstlern aus drei Jahrhunderten.
„Es war einmal ein Bauer, der hieß Friedrich und lebte schon sehr lange auf seinem Hof am Bodensee. Friedrich war ein zufriedener Mann, ging sonntags in die Kirche und rauchte nachmittags eine dicke Zeppelin-Zigarre. Easy going, wie man heute sagen würde.“ So beginnt „Der Goldene Apfel“ - ein Märchen zur Geschichte der Kreisreform. Denn der Bodenseekreis wird 50 Jahre alt. Anlässlich dieses Jubiläums geht die Ausstellung in der Kreisgalerie in Meersburg einen ungewöhnlichen Weg: Sie führt zusammen, was nicht zusammengehört. Dabei entstehen erstaunliche, kreative Kräfte: „Trockene“ Verwaltungsvorgänge verwandeln sich in ein heiteres Märchen und Künstlerinnen und Künstler der Region lassen sich vom „Apfel“ beflügeln. Historische Fakten kommen nicht zu kurz und eigenwillige literarische Interpretationen der Kunstwerke runden die spannende Schau ab.
Förderpreis für gegenständliche Kunst des Bodenseekreises jung + gegenständlich heißt es auch 2018 wieder! Zum 5. Mal vergibt der Bodenseekreis seinen Förderpreis für gegenständliche Malerei und Zeichnung. Bewerben kann sich jeder, der nicht älter als 35 Jahre ist und an einer Kunstschule oder Kunsthochschule studiert oder einen entsprechenden Abschluss besitzt. Eine Jury bestimmt die Bewerber, die an der Ausstellung in der Galerie Bodenseekreis, im Roten Haus in Meersburg, teilnehmen dürfen. Die Jury entscheidet auch, wer den Förderpreis des Bodenseekreises 2018 erhalten soll. Bekannt gegeben wird diese Entscheidung aber erst am Ende der Ausstellungslaufzeit, denn das Publikum darf ebenfalls seinen Favoriten wählen. Der offizielle Förderpreis des Kreises ist mit 4.000 Euro dotiert und beinhaltet die Möglichkeit, im Folgejahr in der Städtischen Galerie Fähnle in Überlingen auszustellen. Der Publikumsliebling erhält 1.000 Euro. Die Ausstellung im Roten Haus läuft vom 8. Juli bis 16. September 2018. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, in dem alle Teilnehmer an der Ausstellung präsentiert werden.
28 junge Künstlerinnen und Künstler hat die Fachjury aus den Einsendungen des Wettbewerbs ausgewählt. Sie kommen von Kunsthochschulen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und dürfen Ihre Arbeiten bis Oktober in der Galerie des Bodenseekreises zeigen. Ein Thema wurde nicht vorgegeben, lediglich gegenständlich sollten die Werke aus Malerei und Zeichnung sein. Nach 2010 ist es das vierte Mal, dass der Bodenseekreis seinen Förderpreis für junge und gegenständliche Kunst vergibt.
Schneiders - Lauterwasser - fotoform
Fokus Fotografie 50er Jahre
Im Blickfeld steht die legendäre Gruppe fotoform, die in der Nachkriegszeit Fotogeschichte geschrieben hat. Schon kurz nach ihrer Gründung 1949 wurde die Gruppe weit über Deutschland hinaus bekannt. Und nicht nur das, sie gab auch den Anstoß zur internationalen Bewegung der subjektiven fotografie, bei der der individuelle Standpunkt des Kameramanns betont wurde. Der Name der Gruppe war Programm: Es ging um die Betonung der Form, um die Verfremdung von Bildinhalten und um Experimente mit Licht und Fotopapier. Bewusst wählten die Mitglieder der Gruppe in ihren Schwarz-Weiß-Fotografien den künstlerischen und experimentellen Weg. Sie setzten sich damit von der konventionellen Fotografie ab. Eng mit dem Bodensee verbunden sind die fotoform-Mitglieder Siegfried Lauterwasser aus Überlingen und Toni Schneiders aus Lindau. Auf ihren Arbeiten liegt der Schwerpunkt. Aber auch der Berliner Fotokünstler Heinz Hajek-Halke, der später zur Gruppe stieß, lebte lange Jahre am Bodensee. Die Blütezeit von fotoform war kurz, sie dauerte nur wenige Jahre. fotoform-Mitglied Wolfgang Reisewitz nannte die Gruppe eine „hochexplosive Mischung“ von Individualisten. Bereits 1957 löste sich die Gruppe auf. Doch bleibt es ihr Verdienst, der Kamerakunst in den 1950er-Jahren neue Perspektiven eröffnet zu haben.
Zauber der Kunst
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Zauber der Kunst Der Katalog zeigt Schätze aus der Sammlung Bodenseekreis von der Klassischen Moderne bis zur Gegenwart - Werke von Otto Dix, Max Bill, Erich Heckel, Max Ackermann, Hans Purrmann, HAP Grieshaber, Julius Bissier, Rudolf Wacker, Markus Lüpertz, Horst Antes und vielen mehr. Sie alle verwandeln die Welt in Kunst, jeder auf seine Weise. Sie transformieren die Wirklichkeit, lassen Dinge verschwinden und in Erscheinung treten. Der Künstler: Ein Zauberer.
Die wahre Schönheit der Dinge
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Kurt Badt zeichnet sich durch seinen suchenden Blick aus, der hinter die Dinge schaut und deren Schönheit sowie Größe und Wahrhaftigkeit offenbart. Als Kunsthistoriker, Maler und Gelehrter war er zu seinen Lebzeiten ein Außenseiter, der mit seiner Wahrnehmung von Werden und Vergehen der Natur auf sich aufmerksam machte. Die Ausstellung erzählt von einem vielseitig begabten Menschen, der das kulturelle Leben am Bodensee bereicherte. Zwischen Impressionismus und Expressionismus verortet, feierte er in seinen Gemälden die Landschaft, die ab den 1920er Jahren seine Wahlheimat wurde. In der Künstlergemeinschaft „Der Kreis“ fand er Zugang zum regionalen Kunstleben. Nach seiner Rückkehr nach Überlingen 1952 widmete sich Badt verstärkt der Kunstwissenschaft, stets auf der Suche nach der Schönheit, die für ihn mit der Wahrheit verbunden war. Seine Sichtweise war von klassischen Idealen geprägt. 1939 emigrierte er aufgrund seiner jüdischen Abstammung nach London, wo er sehnsüchtig seine Erinnerungen an den Bodensee niederschrieb. Badt war ein präziser Beobachter, der tiefgehende Einsichten in das Leben der Region vermittelte. In einer Zeit, in der die Kunstwissenschaft gesellschaftliche Zusammenhänge betrachtete, löste er Kontroversen aus. Sein Werk bietet die Chance zu einer tiefergehenden Auseinandersetzung mit der von ihm als „Seelenlandschaft“ empfundenen Region.