Bookbot

Georg Stöckli

    Motivation im Fremdsprachenunterricht
    Schüchternheit als Schulproblem?
    Auf dem Weg zu einer neuen Schulform
    Mutmacher gegen Hemmzwerg
    Vom Kind zum Schüler
    Eltern, Kinder und das andere Geschlecht
    • Im Verlauf der Grundschulzeit vollzieht sich ein entscheidender Wandel in der sozialen Orientierung der Kinder. Die Beziehung zu Gleichaltrigen gewinnt an Bedeutung, während die prägenden Bindungen zu den Eltern weiterhin bestehen. Die Integration in die Welt der Gleichaltrigen wird zur zentralen Entwicklungsaufgabe. Innerhalb dieser Peerbeziehungen haben Kinder zwar viele Gelegenheiten, soziale Erfahrungen in gleichgeschlechtlichen Freundschaften zu sammeln, jedoch sind sie oft unerfahren im Umgang mit dem anderen Geschlecht, insbesondere zu Beginn der Adoleszenz. Obwohl romantische Gefühle für das andere Geschlecht gegen Ende der Grundschulzeit weit verbreitet sind, gelingt die Überwindung der Geschlechtergrenze nur wenigen Kindern. Eine verstärkte Sensibilisierung für die Hinwendung zu Gleichaltrigen und die Überwindung der Geschlechtergrenze kann sowohl die pädagogische Praxis als auch die entwicklungspsychologische Forschung bereichern. Die Inhalte umfassen Themen wie soziale Bedürfnisse, strukturelle Unterschiede von Beziehungen, Freundschaft als symmetrisch-reziproke Beziehung, die Rolle der Eltern im sozialen Netz, Erwartungen der Eltern, die Entwicklung des leistungsbezogenen Selbstbildes, Peerbeziehungen und deren Auswirkungen sowie frühe geschlechtsbezogene Wahrnehmungen und die Bedeutung der geschlechtshomogenen Bezugsgruppe.

      Eltern, Kinder und das andere Geschlecht
    • Im Laufe seiner Forschungstätigkeit beschäftigte sich Prof. Dr. Georg Stöckli, emeritierter Titularprofessor für Pädagogik/Pädagogische Psychologie, intensiv mit dem Phänomen der Schüchternheit bei Schulkindern. Georg Stöcklis Untersuchungen zeigen, dass ungefähr acht Prozent der Schulkinder in der ersten bis dritten Klasse übermässig und stabil schüchtern sind. Schüchterne Kinder leben in ständiger Angst, schlecht beurteilt zu werden. Diese Angst hindert sie daran, Kontakt zu anderen aufzunehmen oder sich aktiv zu verhalten. In der Schule wirkt sich dies oft negativ aus. Georg Stöckli entwickelte ein Trainingsprogramm, das schüchterne Kinder darin unterstützt, ihre Hemmungen und Ängste zu überwinden.

      Mutmacher gegen Hemmzwerg
    • Die Grundstufe vereinigt den zweijährigen Kindergarten und die erste Grundschulklasse zu einer neuen Schulform. Das Grundstufenkonzept geht nicht mehr von einem zeitlich genau festgelegten Schuleintritt aus, sondern von den individuellen VorausSetzungen und Lernbereitschaften der Kinder. Anstelle der früheren institutionellen Trennung von Kindergarten und Schule steht nun der gleitende Übergang vom lernenden Spielen zum spielerischen Lernen. Daraus erwächst eine neue pädagogische Herausforderung: Individuelle Lernwege und lernstandsbezogene Zugänge zu den Kulturtechniken sind zu ermöglichen und zu unterstützen. Das vorliegende Buch enthält Ergebnisse einer dreijährigen Begleitstudie, die den Unterricht und die individuelle Entwicklung der Kinder in fünf Grundstufenklassen des Kantons Zürich näher beleuchtet hat. Folgenden Fragen wurde dabei nachgegangen: Welche didaktischen Arrangements werden in der Grundstufe gestaltet? Wie werden Spielen und Lernen in den Unterrichtsalltag integriert? Wie wird die Altersdurchmischung genutzt? Wie entwickeln sich die Kinder im Verlauf der Grundstufenzeit? Diese und weitere Fragen bilden den Fokus des Buches. Es liefert bewusst keine summative Evaluation, sondern differenzierte Fallbeispiele, die mit Anregungen für die praktische Gestaltung des Grundstufenunterrichts verknüpft werden.

      Auf dem Weg zu einer neuen Schulform
    • In der wissenschaftlichen Forschungslandschaft werden Schüchternheit und soziale Gehemmtheit vorwiegend in speziellen Nischen thematisiert. Das Ungleichgewicht zwischen der alltäglichen Verarbeitung von Schüchternheit, die viele Erwachsene irgendwann erleben, und der wissenschaftlichen Bearbeitung ist ungerechtfertigt. Schüchternheit erhält nicht nur in der Forschung wenig Aufmerksamkeit, sondern auch in relevanten Lehrbüchern, einschließlich der Psychologie, ist eine konsequente Behandlung als Grundform sozialen Handelns und eigenständiges Persönlichkeitsmerkmal kaum zu finden. In den letzten fünf Jahrzehnten hat sich an der Randständigkeit der Forschung zu schüchtern-gehemmtem Verhalten erstaunlich wenig geändert, obwohl die Beschäftigung mit dem Thema bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Diese Vernachlässigung als Forschungsthema führt zu einem Mangel an Wissen über die Realität vieler Menschen, insbesondere über die Situation schüchterner Kinder in Schulen. Trotz der weit verbreiteten Schüchternheit, die in Schulen ebenso häufig vorkommt wie aggressives Verhalten, gibt es im deutschsprachigen Raum bislang keine wirkliche Forschungstradition, die sich gezielt mit Schüchternheit aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive auseinandersetzt.

      Schüchternheit als Schulproblem?
    • Die Motivation gilt als ein bestimmender Faktor des Lernens. Über die Fremdsprachenmotivation von Schülerinnen und Schülern der Primarstufe ist aber in der Schweiz kaum etwas bekannt. Die im Auftrag der Bildungsdirektion Zürich erarbeitete Studie ermöglicht einen erstmaligen Einblick in die Motivation und das Selbstkonzept von Schülerinnen und Schülern, die bereits in der Primarschule mit Englisch und Französisch in Berührung kommen. Auf dem Hintergrund der Selbstbestimmungstheorie der Motivation werden vier Motivationsfaktoren analysiert: intrinsische und extrinsische Motivation, Verständigungsmotivation und Misserfolgsmotivation. Mehrere Ergebnisse bestätigen die hervorragende motivationale Bedeutung von Englisch als Sprache der weltweiten Verständigung, als Lingue franca (Verständigungsmotivation).

      Motivation im Fremdsprachenunterricht