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Richard Reindl

    Offener Jugendstrafvollzug als Sozialisationsorganisation
    Drogen und Strafjustiz
    Prävention - Entkriminalisierung - Sozialarbeit
    Untersuchungshaft
    Effektivität, Effizienz und Ethik in Straffälligenhilfe und Kriminalpolitik
    Menschenwürde und Menschenrechte im Umgang mit Straffälligen
    • Lassen sich aus den Grundrechten eines jeden Menschen, wie sie in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und in den nachfolgenden Konventionen formuliert sind, Eckpunkte für einen gesellschaftlichen Konsens zum Umgang mit straffälligen Menschen finden? Inwieweit können die Menschenrechte als Korrektiv für eine zunehmend entgrenzte Kriminalpolitik dienen, die immer härtere und schärfere Sanktionen fordert? Und inwieweit eignet sich der in verschiedenen Leistungsgesetzen (z. B. BSHG) vorfindbare Begriff der Menschenwürde als Fundament für eine wirksame Straffälligenhilfe und sinnvolle Kriminalpolitik? Dies sind die Leitfragen, die den Beiträgen dieses Bandes zugrunde liegen. Der überwiegende Teil der Beiträge entstand aus Vorträgen anlässlich der Fachwoche 1998 mit dem Titel „Menschenrechte und Menschenwürde im Umgang mit Straffälligen“, die die Kath. Bundes-Arbeitsgemeinschaft Straffälligenhilfe (KAGS) und die Evangelische Konferenz für Straffälligenhilfe im November 1998 in Bergisch Gladbach veranstaltete.

      Menschenwürde und Menschenrechte im Umgang mit Straffälligen
    • Im Kontext der Sanierung öffentlicher Haushalte und der Diskussion um den Wirtschaftsstandort Deutschland wird zunehmend gefordert, dass der soziale Sektor mehr Wirtschaftlichkeit und Effizienz aufweist. Der Umbau des Sozialstaats wird oft als Abbau interpretiert, und alle Bereiche sozialer Arbeit müssen sich einem „Spar-TÜV“ unterziehen. Anstatt die Integration von Randgruppen oder qualitativ hochwertige Hilfeleistungen zu fördern, stehen Fragen der Kosteneffizienz im Vordergrund: „Geht es nicht auch billiger?“ und „Ist diese Leistung noch finanzierbar?“ Dies wirft die Sorge auf, dass die Qualität sozialer Dienstleistungen leidet und die angestrebten Erfolge gefährdet sind. Insbesondere die Straffälligenhilfe ist von der Ökonomiedebatte betroffen: Sie muss ihre Effizienz nachweisen und sich der Marktlogik staatlicher Strafens unterordnen. Die in diesem Band versammelten Beiträge beleuchten die Spannungen zwischen sozialer Orientierung und wirtschaftlichem Denken im Rahmen sozial- und kriminalpolitischer Entwicklungen. Ziel ist es, eine kritische Auseinandersetzung mit dem dominierenden ökonomischen Primat anzuregen und den Stellenwert der Ökonomie für Soziale Arbeit und Kriminalpolitik zu hinterfragen. Fachkräfte in der Sozialen Arbeit, insbesondere im Umgang mit Randgruppen, sollten die Anwendbarkeit wirtschaftswissenschaftlicher Theorien auf ihre Praxis fundiert beurteilen, um eine fundierte Position zu entwickeln.

      Effektivität, Effizienz und Ethik in Straffälligenhilfe und Kriminalpolitik
    • Die Medien melden dramatisch ansteigende Kriminalitäsquoten, entsprechend wächst in der Bevölkerung die Furcht vor Straftaten. Die Haftanstalten, insbesondere die Untersuchungshaftanstalten, sind überfüllt. Staatsanwaltschaften und Gerichte klagen über einen immensen Arbeitsanfall. Die Strafjustiz, so scheint es, hat die Grenzen ihrer Kapazität erreicht. Abhilfe verspricht die offizielle Verbrechensbekämpfung durch Strafverschärfung. Zur Diskussion stehen zum einen eine ökonomisch sinnvolle Privatisierung dieses Bereichs, zum anderen aber auch kostengünstige, nicht freiheitsentziehende Reaktionsformen auf Straffälligkeit und bessere Möglichkeiten der Kriminalitätsverhütung. Dringender denn je erscheint es aber, angesichts der gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jh., ein kriminalpolitisches Gesamtkonzept zu entwickeln, zu dem die Autor(inn)en mit diesem Band einen Beitrag leisten wollen. Herausgeber: Dr. Richard Reindl ist Geschäftsführer der Katholischen Arbeitsgemeinschaft Straffälligenhilfe; Gabriele Kawamura ist Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft für Straffälligenhilfe; Werner Nickolai ist Vorsitzender der Katholischen Arbeitsgemeinschaft Straffälligenhilfe.

      Prävention - Entkriminalisierung - Sozialarbeit