Monika Zobel ist eine Dichterin, die in zwei Kulturen und Sprachen zuhause ist, jedoch auch ein Gefühl des Fremden in ihren Gedichten trägt. Ihre Werke, sowohl in Englisch als auch in Deutsch, reflektieren das Fremdeln gegenüber den jeweiligen Orten und den komplexen Bewegungen des Lebens. Peter Handke beschrieb das Fremdsein als die stärkste Kraft des Künstlers, und genau diese Kraft durchzieht Zobels Gedichte. Ihre doppelte Herkunft und die intensive Auseinandersetzung mit den poetischen Traditionen beider Kulturen verleihen ihren Versen eine besondere Tiefe. Als Fulbright-Stipendiatin hat Zobel auch in der österreichischen Lyriklandschaft Fuß gefasst. Die edition keiper präsentiert nun ihren deutschsprachigen Lyrikband "Das Innenfutter der Wörter" – eine Sammlung scharf beobachteter, klar gedachter und intensiv gefühlter Gedichte. Diese Werke erinnern daran, dass die Sprachen der Menschen und Länder, trotz ihrer Unterschiede, letztlich mit denselben menschlichen Empfindungen und dem Streben nach gültigen poetischen Bildern gefüllt sind. In einer Zeit, in der Europa und Amerika sich geologisch voneinander entfernen, bietet Zobels Lyrik eine zauberhafte und kraftvolle Brücke über den Atlantik.
