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Michelangelos Deckengemälde in der Sixtinischen Kapelle zählt zu den bedeutendsten Werken der europäischen Kunstgeschichte. Goethes berühmter Satz, dass man sich ohne den Besuch der Sixtinischen Kapelle kein Bild von menschlicher Schaffenskraft machen kann, gilt auch heute. Die kunsthistorischen Interpretationen sind mittlerweile unüberschaubar, wobei oft philosophische und theologische Konzepte an Michelangelos Darstellungen herangetragen wurden, ohne deren Übereinstimmung mit den zugrunde liegenden Prämissen zu prüfen. Ein unvoreingenommener Blick auf Michelangelos Meisterwerk kann jedoch neue Erkenntnisse liefern. Seine Darstellung der Schöpfungsakte als kraftvolle körperliche Aktionen widerspricht dem christlichen Glauben, der die Schöpfung aus dem Wort Gottes sieht. Michelangelo ließ sich nicht von häretischen Vorstellungen leiten, sondern wies den philosophischen und theologischen Strömungen seiner Zeit eine klare Absage, die den Menschen als fähig ansahen, sich selbst zu vervollkommnen und gottgleich zu werden. Er stellte Gott in überwältigender Allmacht dar, sodass er kein Ziel menschlicher Ambitionen sein kann. Michelangelo betrachtete solche Bestrebungen als sündhaft, was sich auch in der zentralen Platzierung des Sündenfalls in der Sixtinischen Decke widerspiegelt. Papst Julius II. unterstützte sein Projekt voll und ganz.
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Die Sixtinische Decke, Volker Herzner
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- Rok vydania
- 2015
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