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Der Scheidungsprozess von Gottfried Kellers Mutter

Thesen gegen Adolf Muschg und Gerhard Kaiser

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Elisabetha, geborene Scheuchzer, Witwe des Drechslermeisters Rudolf Keller, gilt in der älteren Literaturgeschichte als Beispiel einer Dichtermutter, die ihren Sohn solidarisch begleitete. Ihr Ansehen wird jedoch durch die Urteile von Kaiser und Muschg getrübt. Kaiser spricht ihr die Fähigkeit zur Gefühlserziehung ab und bezeichnet sie als Eismutter, während Muschg sie als beschränkt darstellt, deren zweite Ehe den Sohn psychisch und physisch geschädigt habe. Diese Ansichten halten der Konfrontation mit neu entdeckten Prozeßakten nicht stand: Elisabeth Keller wurde von ihrem zweiten Ehemann kurz nach der Eheschließung verlassen und erlitt öffentliches Unrecht. Nach jahrelangen Verzögerungen durch eine konfessionell enge Ehegerichtsbarkeit setzte sie ihre Scheidung durch. Ihre Haltung vor Gericht unterstützt die These, dass sie eine gute Mutter und Gefühlserzieherin war. Nicht sie verletzte ihren Sohn, sondern Männer, die weibliche Rechte gering schätzten, darunter auch der Prorektor Meyer, der Keller von der Schulbildung ausschloss. Muschg und Kaiser vereinnahmen den Dichter als Zeugen gegen seine Mutter und unterschätzen seine Fähigkeit, ihr Schicksal zu verstehen. Ihre schützende Haltung wird als Bemäntelung gedeutet, und die Dankbarkeit, die er ihr im „Grünen Heinrich“ zollte, als Strafphantasie. Besonders Muschg trägt das negative Verdienst, eines der unerträglichsten Gerüchte über Kellers Kleinwüchsigkeit in der deutschen

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Der Scheidungsprozess von Gottfried Kellers Mutter, Rainer Würgau

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Rok vydania
1994
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