Burn, baby, burn

Viac o knihe

Reisefreiheit, kulturelle Vielfalt, Autonomie der Kulturszene und Rock ’n’ Roll – das waren die großen Versprechen für die Generation 50+ in Titos Jugoslawien. Das Lebensgefühl dieser Zeit war geprägt von Zuversicht, Übermut und Rebellion, besonders ausgedrückt durch Rockmusik und die frühe Lyrik von Zvonko Karanović. Die Abwendung von Provinzialität fand sowohl in der Lyrik als auch im Lebensstil statt. Doch mit dem Zerfall des Landes wandten sich viele den rückwärtsgewandten Utopien zu, die große Zukunft wurde in einer ethnisch definierten Vergangenheit gesucht. Karanović weigerte sich, in diesem Massenchor mitzusingen, und folgte seiner eigenen Stimme, was dazu führte, dass seine Lyrik während der Zerfallskriege marginalisiert wurde. Als Weltbürger aus Niš fühlte er sich mit Persönlichkeiten wie Jack Kerouac und Leonard Cohen verbunden. Seine Lyrik fand bei jüngeren, urbanen Lesern in serbischsprachigen Ländern Anklang und wurde als eigene, verdrängte Stimme jenseits des Massengeschmacks erkannt. Obwohl die Randstellung unangenehm war, half sie ihm, die Unangepasstheit in seinen Versen zu bewahren. Der Einfluss des Blues wurde spürbar, da auch die neuen Demokraten das Land nicht in eine goldene Ära führten. Dennoch blieb die Vitalität und Konsequenz seiner Lyrik konstant, postmodern, kommunikativ und weltoffen. Zunehmendes Interesse an seiner Lyrik in Städten wie New York und London zeigt, dass die Welt diesen serbischen We