Theodor Storm fährt nach Würzburg und erreicht seinen Sohn nicht, obwohl er mit ihm spricht

Viac o knihe

Wie geprägt ist einer von der Geschichte seiner Familie und seines Landes, und wie versucht man, ihn zu formen, während er sich auf der Suche nach Wahlverwandten entzieht? Dies ist das zentrale Thema des Buches, erzählt anhand der Beziehung zwischen Hans Woldsen Storm und seinem Vater, Theodor Storm, im Jahr 1877. Theodor Storm kommt nach Würzburg, um seinen Sohn zu zwingen, das Medizinstudium abzuschließen. Die Autorin schildert den dramatischen Konflikt zwischen Vater und Sohn, die nicht nur unterschiedlichen Generationen angehören, sondern auch verschiedene Charaktere und Temperamente verkörpern, geprägt von ihren jeweiligen Epochen. Das letzte Drittel des 19. Jahrhunderts spielt eine wesentliche Rolle und hat die Nachgeborenen bis in die Gegenwart beeinflusst. Storm repräsentiert nicht nur die patriarchale Autorität der Familie, sondern auch die gesellschaftlichen Normen, die seinem Sohn die Angst vor dem Versagen einimpfen. Woldsen strebt nach Freiheit von der familiären Bindung und der bürgerlichen Existenz, sucht die Nähe der Unterprivilegierten und liebt die Tochter eines Streckenarbeiters. Er erkennt die bevorstehenden Veränderungen der Zeit und die Mechanismen, die nur nach Profit und Verlust werten können. Ingrid Bachér erzählt virtuos den Konflikt zwischen Vater und Sohn als Epochenkonflikt, während Woldsen, trotz des Drucks seines Vaters, seinen eigenen Weg zur Selbstfindung geht.