„Kleiner Vogel Glück“ ist die Geschichte von Hans. Er ist Soldat wider Willen, und es hat ihn an die Dolomiten-Front des Ersten Weltkriegs verschlagen. Viel weiß der Bergbauernsohn nicht über das Leben. Aber dass Hans seinen Kopf nicht mehr länger hinhalten will für die großkopferten Generäle, das weiß er schon. Und „wie verdreht diese Welt“ im Krieg ist, das weiß er auch. Was er aber da oben am verschneiten Grat nicht mehr verstehen kann: „Warum denn all die Hunderttausend, die mit einem Gewehr in der Hand an der Front stehen, sich nicht umdrehen. Warum sie nicht einfach kurzen Prozess mit denen machen, die nicht lange fackeln, wenn ein Befehl zu unterschreiben ist, der Zehntausende in den Tod schickt.“ „Kleiner Vogel Glück“ erzählt vom tiefen Wunsch nach Frieden und Menschlichkeit. Begleitet von großen und kleinen Geschichten über die Zufälle des Lebens. Das Glück ist ein Vogerl, heißt es in Österreich. Es setzt sich wie ein frecher Spatz mal hierhin, mal dorthin. Es kommt unerwartet um die Ecke, aber festhalten kann es niemand.
Martin Mandler Poradie kníh


- 2023
- 2011
Seine Beziehung zu Laura ist prekär geworden, sie steht kurz vor dem Zerbrechen. Sie hat ihn zurückgelassen. Nicht verlassen, das wäre zu einfach. Laura geht nur für 23 Tage nach London. In die Stadt ihres Lebens vor ihm. In die Stadt ihrer Liebe vor ihm. 23 Tage erzählt von Sehnsucht und Suche nach Zerstreuung. Von 23 Tagen voller Hoffnung, Zweifel und falschen Gewissheiten. Vom ständigen Gefühl, zu klein für das eigentliche Leben zu sein. Nicht stark und erfolgreich zu sein, sondern unterlebensgroß: unfähig, es im Leben zu etwas „Wesentlichem“ zu bringen. Unterlebensgroß wie der Erzähler in Martin Mandlers Debütroman sind viele Menschen seiner Generation, die in das Bewusstsein hineinerzogen worden sind, Großes und Außergewöhnliches leisten zu können. Denen alles möglich erscheint, die aber an genau dieser Anforderung scheitern. Und die irgendwann merken, dass der große Karrierezug nicht stehen geblieben ist. Dass die Berühmtheiten der eigenen Generation schon denen der nächsten weichen. Dass sie verschwinden werden, wie schon so viele vor ihnen, von denen niemand auch nur mehr weiß, dass sie einmal dagewesen sind.