Als Einflussgröße auf die Bildungsgerechtigkeit in Schulen ist in den letzten Jahren - neben individuellen und institutionellen Faktoren - die Bedeutung des Sozialraums für Bildungsprozesse stärker in den Blick geraten. Gerade für die benachteiligten Sozialräume stellen sich Fragen der Bildungsgerechtigkeit, der gesellschaftlichen Normalitätserwartungen und der Inklusion in ganz besonderer Weise. Das Buch bündelt den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Diskussion zum Einfluss des Sozialraums auf Bildungsgerechtigkeit und Inklusion in Schulen. Dabei werden theoretische Zugänge eröffnet, in denen schulischer Sozialraum, Bildungsgerechtigkeit und Inklusion in Beziehung gesetzt werden, und aktuelle Befunde präsentiert, die diese Zusammenhänge empirisch untersuchen und betrachten.
Nina Bremm Knihy


Die Studie untersucht, inwiefern Ganztags- und Halbtagsschulen sich in ihrer Organisation unterscheiden. Der Fokus liegt auf der Gestaltungs- und Prozessqualität von Schulen mit Ganztagsangebot. Der Band entwickelt zunächst theoretisch und historisch die These, dass die Kategorien Halbtags- und Ganztagsschule sowie die im gegenwärtigen Diskurs übliche Unterscheidung von Ganztagsschulen in offene, teilgebundene und gebundene Systeme der heutigen Ganztagsschul- und Ganztagsangebotslandschaft nicht gerecht werden. Anschließend wird im empirischen Teil der Frage nachgegangen, inwiefern Ganztags- und Halbtagsschulen mit Nachmittagsangeboten sich hinsichtlich ihrer Organisationsform unterscheiden. Der Fokus liegt hierbei auf Indikatoren, die Informationen zur »Gestaltungs- und Prozessqualität« von Schulen mit ganztägigem Angebot geben. Auf Basis der theoretisch abgeleiteten Indikatoren werden Typen von Schulen mit ganztägigem Angebot identifiziert, die sich hinsichtlich ihrer Prozess- und Organisationsqualität unterscheiden.