in schattengängen streut licht
Gedichte





Gedichte
Gedichte, die Mut zum Aufbruch machen
Hinter allen Schichten tief verborgen schälen sich Erinnerungen ans Licht, aber auch Wünsche, Gedanken, Vergessenes. So bewegen sich Ingritt Sachses Gedichte zwischen reflektierender Rückbesinnung und Aufbruchstimmung, zwischen der wohltuenden Sicherheit, die aus Erfahrungen und Halt gebenden Begegnungen rührt und dem Bedürfnis nach Veränderung, dem Mut Neues zu wagen, Grenzen zu überwinden und sich dabei selbst zu finden, zu verändern. Nicht von ungefähr bezieht sie sich in einigen Texten unter anderem auf Künstlerinnen wie Hilde Domin, Ilse Aichinger oder Marina Abramović, deren Werke und Leben alles andere als konformistisch sind, die immer auch im positiven Sinne auf der Suche waren. Auch sprachlich überwindet Sachse Grenzen – die sehr emotionalen, bildgewaltigen Verse erscheinen manchmal verrätselt, voller Wortschöpfungen und Klangbilder, jenseits syntaktischer Regeln. Aber genau das macht den spannungsvollen Dialog mit den Lesenden aus.
In Ingritt Sachses Gedichten spiegelt sich eine sehr persönliche Auseinandersetzung mit der individuellen Emotionalität, dem Standort des Einzelnen in der Welt und seiner Verantwortung für diese. Dabei wechseln Blickwinkel und Schwerpunkt: Aus der zunächst beobachtenden und aufnehmenden Außensicht wird der Fokus reflektierend auf das Innen gerichtet, um anschließend in einen neuen Dialog mit der Welt zu treten. Hierbei tritt eine große Verletzlichkeit und Empfindsamkeit zutage, die jedoch durch die bewusste Auseinandersetzung letztendlich nicht lähmend wirkt, sondern in Stärke umgewandelt werden kann. Sachse erschafft mit Wörtern (Klang-)Bilder, die Texte wirken oft verrätselt, wie assoziative Momentaufnahmen jenseits gewohnter syntaktischer Formen – nicht umsonst häufig Bezug nehmend auf Gemälde und Texte expressiv-emotional arbeitender Künstler. Was dadurch vielleicht auf den ersten Blick Distanz erzeugt, schafft aber gerade auf den zweiten Blick eine irritierende Intimität. Aus dem Wechselspiel zwischen Außenbetrachtung und Innensicht entstehen sehr berührende Räume, in denen die ambivalente Beziehung zwischen Welt und Ich neu gedacht werden kann.
Kältere Jahreszeiten kündigen sich an. In Ingritt Sachses zweitem Lyrikband stehen jedoch nicht nur Herbst und Winter ins Haus. In ihren Gedichten spannt sie den Bogen weit hinüber in vergessene landschaften, die lediglich über Traum und Reflexion Zugang gewähren. Voraussetzung ist die Stille, in der sich dem lyrischen Ich Wahrnehmungsfelder öffnen. So werden im wunderwort wie apfelsine Kindheitserinnerungen wach, spiegelt regennasser asphalt im Farbenspiel Vergänglichkeit, geben nahrhafte winterklaben … das gerüst für einen langen winter. Der innere Erfahrungsschatz ermöglicht das Alleinsein, aus dem neue Träume, sogar neue Identität hervorgehen. Gespräche mit Baum und Vogel werden möglich. zerrissene gewohnheit heißt es in einem Gedicht: Der Rückzug mag Schmerz mit sich bringen, doch die innere höhle wird auch zu rastplatz und heilender lichtung. Im anonymen Getriebe der Stadt – alle für sich / eisblumenblicke – bleibt diese Chance verwehrt. Illusionärer Ersatz, um die zwischenmenschliche Kälte zu mildern, hat seinen Preis: der mond klemmt / zwischen kranhälsen / tanzt reklame am turm. Über-wintern – mit diesem Stichwort könnte man Ingritt Sachses Texte überschreiben. Die Jahreszeit von Herbst bis Frühling dient ihr als Rahmen, Möglichkeiten von Wandel und Verwandlung poetisch zu verschlüsseln und Lebenseinstellungen zu bedenken.
Sprachspiele und Bilder für die Kinderpsychotherapie
Aus der Erfahrung in der Kinderpsychotherapie entstand die Idee ein Kinder(fach)buch mit Sprachspielen, Phantasiegeschichten und angedeuteten Bildern zu gestalten. Im Mittelpunkt stehen verschiedene Facetten der kindlichen Welterfahrung. Zwischen lautmalerischen Gedichten und sparsam gesetzten Bildern bleibt viel Freiraum für eigene Ideen, Gedanken und Assoziationen. Hier gibt es kein richtig oder falsch. Wörter werden bildhaft zerlegt und neu kombiniert, Alltagsgeräte umgedeutet. Den Kindern (und nicht nur ihnen) werden Möglichkeiten aufgezeigt, Gefühle, Verhalten und Sichtweisen bewusster zu erkennen und zu benennen. Empfohlen für die psychotherapeutische und pädagogische Arbeit mit Kindern.