Nur ein paar hundert Menschen haben die Erde jemals so gesehen, wie sie wirklich ist: Sie hat gar keine Grenzen. Von dieser profanen Erkenntnis berichten Raumfahrer immer wieder. Weil Grenzen vom Menschen geschaffen sind, sind sie auch genauso menschlich: unfair, kurios, albern und manchmal auch unfassbar bescheuert. Die schwedisch-finnische Grenze auf der winzigen Ostseeinsel Märket etwa verläuft nicht einfach gerade über das flache Eiland, sondern im kompliziertesten Zickzackmuster. Schuld ist ein drittes Land und der Grund einfach nur bekloppt. Einfach nur genial hingegen war ein französischer Schmuggler, der durch einen Trick eine Hotel genau auf der schweizerisch-französischen Grenze errichten durfte. Das rettete im Zweiten Weltkrieg sogar Hunderten Juden und Widerstandskämpfern das Leben. Können Sie sich vorstellen, sich ein Zimmer Ihrer Wohnung mit Ihrem Nachbarn zu teilen? Ein halbes Jahr gehört es Ihnen, dann Ihrem Nachbarn. Bisschen komisch, aber Spanien und Frankreich machen das so mit einer Insel. Warum? Erst Streit, dann Hochzeit.
Fabian Sommavilla Knihy


Sport soll unpolitisch sein? So ein Blödsinn! Viele Menschen treiben Spitzensport und noch viel mehr verfolgen ihn mit großer Leidenschaft. Niemand gibt aber seine politischen und moralischen Überzeugungen beim Betreten des Fußballstadions, der Tennishalle oder zu Beginn der Olympischen Spiele einfach so ab. Wer Lebron James am Bas- ketball-Court zujubelt, sollte auch hören, was er über systemischen Rassismus zu sagen hat. Wenn Beachvolleyballerinnen endlich für ihr Spiel und nicht ihre knappen Outfits beklatscht werden wollen, ist es Zeit, die Regeln zu ändern. Ebenso wenn sich Autokraten mit Sportgroßveranstaltungen reinwaschen, um von Menschenrechtsverletzungen in ih- ren Ländern abzulenken. In 33 Beispielen illustriert Fabian Sommavilla, warum Sport fast immer auch politisch ist, und erzählt unter anderem, weshalb Kim Jong-il vielleicht doch nicht der beste Golfer aller Zeiten war und was die WM der verbotenen Länder sein soll.