Seit einigen Jahren ist Zuwanderung nicht nur ein Ereignis und folglich Thema öffentlicher Berichterstattung und Diskussion, sondern für neu entstandene politische Bewegungen in vielen Ländern Europas auch ein Motiv, die uneingeschränkte Gültigkeit von Menschenrechten in Frage zu stellen. Als „fremd“ kategorisierte Menschen werden von jenen extremen Kräften sprachlich ausgegrenzt und als Bedrohung für den Fortbestand des „Eigenen“ stigmatisiert. Welche sprachlichen Muster und Argumentationsstrategien liegen solchen Ausgrenzungen zugrunde? Wie wird die eigene Identität sprachlich konstruiert? Welche Möglichkeiten gibt es, von einer demokratischen Position aus auf die zunehmende Fragmentierung des öffentlichen Sprachgebrauchs zu reagieren? Die Beiträge dieses Bandes beruhen auf Vorträgen deutscher und italienischer Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftler, die sich derartigen Fragen widmeten. Das Ergebnis ist ein Plädoyer dafür, Sprachkompetenz und Sprachkritikkompetenz als Mittel demokratischer Willensbildung auszubilden und aktiv einzusetzen.
Jürgen Schiewe Poradie kníh






- 2019
- 2016
Sören Stumpf Editorial: Formelhafte Sprache und Sprachkritik - S. 97 Natalia Filatkina Sprachkritik und historische formelhafte Sprache - S. 103 Erika Labinsky Kollokationsbrüche in Schülertexten der Oberstufe - S. 118 Stephan Stein Vorgeformtheit im öffentlichen Sprachgebrauch zwischen laienlinguistischer und linguistisch begründeter Sprachkritik: Phrasen, Floskeln und Schablonen vs. Formulierungsmuster, -stereotype und -routinen - S. 133 Erla Hallsteinsdóttir Systematische Äquivalenz und funktionale Angemessenheit: Ein Entwurf zur Verknüpfung phraseodidaktischer und sprachkritikdidaktischer Ansätze im Fremdsprachenunterricht - S. 152 Elisabeth Piirainen Figurative Lexikoneinheiten und Sprachkritik - S. 172
- 2016
Angemessenheit
Einsichten in Sprachgebräuche
Wann ist ein Sprachgebrauch angemessen? Neue Antworten auf eine Frage, die seit der antiken Rhetorik aktuell geblieben ist. Lange Zeit stand die Untersuchung der Sprache als System von Zeichen und Regeln ihrer Verknüpfung im Zentrum sprachwissenschaftlichen Arbeitens. In den letzten Jahren wird jedoch die wissenschaftliche Analyse des Sprachgebrauchs, der konkreten Sprachverwendung in bestimmten Kontexten und mit bestimmten Funktionen immer wichtiger. Dabei zeigt sich, dass mit dem Wert der Angemessenheit wieder ein kritisches Moment akzeptiert wird, denn Sprache im Gebrauch lässt sich kritisieren, Sprache als System kaum. Zudem - und hier werden neue oder zumindest neu konturierte Themen der Sprachwissenschaft sichtbar - wird Sprache immer mehr in ihrer Komplexität wahrgenommen und beschrieben: medial, semiotisch, funktional, lokal. Damit richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Oberfläche der Sprache und die Verweisstrukturen insbesondere der Schrift. Dieses Heft der Reihe Valerio stellt einige der neuen Ansichten vom Sprachgebrauch vor und führt sie an Beispielen aus. Mit Beiträgen u. a. von William Dodd, Friedrich Forssman, Nina Janich, Angelika Linke, Lothar Müller, Uwe Pörksen.
- 2015
Der Sprachkritik geht es zum einen um den richtigen Gebrauch der Sprache: Während man früher nach festen Regeln suchte, wie Sprache richtig zu gebrauchen sei, wollen heutige Wissenschaftler vor allem beschreiben, welche Normen sich im täglichen Gebrauch herausbilden. Zum anderen haben sich Sprachkritiker mit der grundsätzlichen Frage befasst, wie die Kategorien der Sprache unsere Wahrnehmung und unser Weltbild beeinflussen – und unser Weltbild wiederum die Sprache. Dieser Band versammelt zentrale Texte von Platon und Cicero über Herder und Wilhelm von Humboldt bis zu Nietzsche und Adorno.
- 2015
Der Band versammelt Beiträge deutscher und polnischer DiskurslinguistInnen, die im Rahmen einer mehr als zehnjährigen Zusammenarbeit entstanden sind. In der Mehrzahl handelt es sich um Arbeiten von NachwuchswissenschaftlerInnen zu Diskursen mit einer hohen gesellschaftlichen Relevanz in Deutschland und in Polen. Herausgeber: Jürgen Schiewe ist Inhaber des Lehrstuhls für Germanistische Sprachwissenschaft am Institut für Deutsche Philologie der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald. Werner Westphal ist Professor am Lehrstuhl für Angewandte Linguistik des Germanistischen Instituts der Universität Szczecin.
- 2011
Sprachkritik und Sprachkultur
- 215 stránok
- 8 hodin čítania
Die Öffentlichkeit hat ein lebhaftes Interesse am Zustand und am Gebrauch unserer Sprache. Auf dieses Interesse wird allerdings kaum aus dem Kreise der Fachwissenschaft reagiert. Stattdessen wird der öffentliche Diskurs über Sprache überwiegend durch Vertreter einer populären Sprachkritik bestimmt, die in ihren Urteilen oftmals im Widerspruch zu sprachwissenschaftlichen Grundhaltungen stehen. Innerhalb der Sprachwissenschaft vollzieht sich jedoch aktuell ein Wandel, der sich in der zunehmenden Präsenz sprachkritischer Themen und Arbeiten widerspiegelt. Dieser Umstand einerseits und der öffentliche Bedarf an kritischer Orientierung in Sprachfragen andererseits bildeten den Anlass für ein Kolloquium, das am 29. und 30. März 2007 am Institut für Deutsche Philologie der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald stattfand. Es hatte zum Ziel, die Relevanz von Sprachkritik innerhalb der Sprachwissenschaft auszuloten, indem das sprachkritische Potenzial etablierter sprachwissenschaftlicher Methoden und Untersuchungsbereiche herausgearbeitet wurde. Dabei wurde auch darüber reflektiert, in welcher Form sich eine sprachkritisch ausgerichtete, anwendungsbezogene Sprachwissenschaft in der öffentlichen Sprachdiskussion positionieren könnte.
- 2006
Kompetenz, Diskurs, Kontakt
Sprachphänomene in der Diskussion- Beiträge des deutsch-polnischen Kolloquiums, Greifswald, 21.-22. Oktober 2004
- 157 stránok
- 6 hodin čítania
Der Band versammelt die Beiträge eines deutsch-polnischen Kolloquiums, das im Jahre 2004 an der Universität Greifswald stattgefunden hat. Vorgestellt werden sprachwissenschaftliche Forschungsergebnisse insbesondere von NachwuchswissenschaftlerInnen aus den Universitäten Szczecin und Greifswald. Die behandelten Themen umfassen unter anderem Untersuchungen zum Begriff der «Gesprächskompetenz», zum Diskurs über das Plattdeutsche, zur Textsorte «Pressehoroskop», zu lexikalischen Gemeinsamkeiten in europäischen Sprachen, zum Vorkommen anderer Nationen in polnischen und deutschen Ausdrücken sowie zur Vermittlung von Weltbildern im Fremdsprachenunterricht.
- 2004
Öffentlichkeit. Entstehung und Wandel in Deutschland
- 327 stránok
- 12 hodin čítania
- 2000
Welche Wirklichkeit wollen wir?
Beiträge zur Kritik herrschender Denkformen


