Publikace seznamuje s tvorbou malíře Jiřího Vincence Slavíčka. Zaměřuje se na jeho obrazy z nedávné doby (2005-17). Hlavním tématem Slavíčkova díla je koloristicky výrazná reflexe přírody, zejména krajiny.
Im Windschatten der digitalen Revolution hat sich ein neuer Typus von Kunstmusik entwickelt, der primär am Computer entsteht. Diese Musik kombiniert nicht nur Noten und Samples, sondern auch Bilder, Videos, Texte, Umweltgeräusche und Konzepte. Während die absolute Musik oft nur ephemere Weltbezüge über Strukturanalogien herstellt, verweist diese relationale Musik konkret auf die Wirklichkeit. Das Werk analysiert exemplarische Kompositionen, die zeigen, wie zeitgenössische Kunstmusik die neuen Möglichkeiten des welthaltigen Komponierens nutzt. Dabei werden vielfältige Felder wie Konzeptmusik, musikalische Postmoderne, Sprechtheater, politische Musik, bildende Kunst und Oper betrachtet. Pressestimmen loben die eloquente Auseinandersetzung des Autors mit den neuesten Tendenzen der zeitgenössischen Musik und die Fähigkeit, diese zu kommentieren und weiterzudenken. Ein neues Buch, das den Theorieapparat des Vorgängerbandes konkretisiert und an Kunstwerken exemplifiziert, wird als relevant für Seminare und Diskussionen empfohlen. Es wird als herausfordernd, aber auch unterhaltsam beschrieben und als bedeutender Beitrag zum Diskurs über Neue Musik hervorgehoben.
Seit beinahe einem halben Jahrhundert bestimmen Theorien der ästhetischen Erfahrung den Ästhetikdiskurs in Deutschland. Harry Lehmann zeigt in seiner Diskursanalyse, wie diese Diskussion in Abgrenzung zu Adornos Ästhetischer Theorie und im Rückgriff auf Kants Kritik der Urteilskraft ihre Diskursregeln definiert hat. Der Autor diskutiert, wie sich in diesem vorgegebenen Theorierahmen anschließend die prominentesten Erfahrungsästhetiken ausdifferenziert haben und wie dieser Diskurs zuletzt seine eigenen, konstitutiven Prämissen in Frage zu stellen beginnt. Problematisch ist nicht nur, dass etwa die Konzeptkunst in diesem Diskurs ›ästhetisch‹ interpretiert wird, sondern dass diesen Erfahrungsästhetiken im Prinzip die Theoriemittel fehlen, um auf die neusten Entwicklungen der Neuroästhetik und der KI-Ästhetik reagieren zu können. Lehmann schlägt deshalb ein Alternativmodell vor, das nicht länger der Kant’schen Traditionslinie folgt und mit einer begrifflichen Unterscheidung von ästhetischen und nichtästhetischen Phänomenen, Wahrnehmungen oder Urteilen einsetzt, sondern auf einer Praxis von Wahrnehmungsvergleichen beruht, deren sachliche und historische Voraussetzungen sich analysieren lassen.
Zu den Gründungsmythen der Postmoderne gehört, dass sich die Kunst vom Neuheitsanspruch der Moderne verabschiedet habe. Tatsächlich wurde dieser Anspruch aber nicht preisgegeben, sondern nur reformuliert. Folgte die avancierte Kunst im 20. Jahrhundert weithin einer Materialästhetik (Kubismus, serielle Musik usw.), lässt sich heute eine Hinwendung zur Gehaltsästhetik beobachten. Neuheit wird von Künstlern wie Ai Weiwei oder Damien Hirst nicht länger im ästhetischen Material gesucht, sondern in dem durch ein Werk artikulierten neuen ästhetischen Gehalt. Diese gehaltsästhetische Wende der Künste ist die Quintessenz von Harry Lehmanns Kunstphilosophie. Auf der Grundlage einer Theorie der ästhetischen Eigenwerte, zu denen Schönheit, Erhabenheit, Ereignis und Ambivalenz gehören, erzählt er die europäische Kunstgeschichte neu als eine Geschichte der ästhetischen Erfahrung. Zahlreiche Beispiele aus den Bildenden Künsten, der Dichtung und der Musik, aber auch aus Werbung, Mode und Design machen diesen Paradigmenwechsel in den Künsten anschaulich und evident.
Musikphilosophie ist, wie Kunstphilosophie überhaupt, keine fest etablierte akademische Disziplin. Sie tritt eher sporadisch in bestimmen historischen Konstellationen in Erscheinung, wenn es zu einschneidenden Veränderungen in der musikalischen Praxis kommt und es notwendig wird, den Begriff von Musik neu zu bestimmen. Dies war der Fall, als sich die Symphonie vor gut zweihundert Jahren als prägende musikalische Gattung etablierte und die Instrumentalmusik zur ‹eigentlichen Musik› umgedeutet wurde, und dies geschah, als es vor einhundert Jahren zur Preisgabe der Tonalität kam und die Idee der Neuen Musik als avancierter Kunstmusik der Gegenwart entworfen wurde. Das Ereignis, welches heute das philosophische Interesse auf die Musik lenkt, ist die digitale Revolution. Sie stellt ihre vorherrschenden Selbstbeschreibungsmuster und ihren genuinen Kunstanspruch in Frage.
Lehmann zeigt gegen Luhmann, dass das Kunstsystem kein Funktionssystem im herkömmlichen Sinne ist wie etwa das Wirtschafts- oder das Wissenschaftssystem. Vielmehr handelt es sich beim Sozialsystem Kunst um ein Reflexionssystem, das einer „gegensystemischen“ Codierung folgt: einer Codierung, die dem Geiste der Avantgarde entstammt und im System Widerstand gegen das System zu erzeugen vermag. Erst der Wahrheitsbezug der Kunst stellt jedoch sicher, dass das Kunstsystem in diesem Modus arbeitet und künstlerische Innovationen nicht bloss simuliert werden. Die permanente Frage nach der Wahrheit der Kunst immunisiert das Kunstsystem mithin gegen seine ihm inhärente Tendenz zur selbstprogrammierten Fremdbestimmung. Diese Einsicht bildet den Ausgangspunkt für eine philosophische Ästhetik nach Luhmann.