Der Beitrag politischer Bildung zur Entwicklung und Stabilisierung funktionsfähiger Demokratien ist angesichts der Herausforderungen, denen Staaten und Gesellschaften weltweit gegenüberstehen, sehr gefragt. Die Herausforderung liegt gegenwärtig weniger in einer verbreiteten politischen Apathie als im Zulauf populistischer und antidemokratischer Strömungen, mit international weit reichenden Folgen. Als Antwort hierauf wird politischer Bildung jedoch oftmals lediglich die Rolle einer "Feuerwehr" zuteil, anstatt ihre strukturellen Bedingungen zu verbessern und evidenzbasiert die Wirksamkeit politischer Bildung zu stärken. Vor diesem Hintergrund widmet sich der vorliegende Band zur 20. GPJE-Jahrestagung politischer Bildung in internationaler Perspektive und bietet dabei sowohl (auch vergleichende) Analysen zu politischer Bildung jenseits von Deutschland als auch Einblicke in weitere aktuelle Forschungsprojekte.
Monika Oberle Knihy






Politische Bildung steht angesichts einer enormen Komplexitätssteigerung gesellschaftlicher Vielfalt vor vielschichtigen Herausforderungen. Dabei sollte politische Bildung auch jene Lernenden erreichen und in ihren Beteiligungschancen stärken, die in bisherigen Angeboten marginalisiert bleiben. Der Band versammelt aktuelle Forschungsbeiträge zum Thema der 21. GPJE-Jahrestagung und darüber hinaus.
Die Einführung und das Zusammenleben in einem demokratischen Gemeinwesen erfordern politische Bildung, unter Förderung politischen Grundwissens, politischer Urteils- und Handlungsfähigkeit. In Gegenwart und Zukunft besteht ein dringlicher Bedarf an theoretischer Inbeziehungsetzung von Politikwissenschaft und Politikdidaktik. Empirische Forschung in beiden Bereichen ist aufeinander angewiesen. Ohne politikwissenschaftliche Theorien kann es keine politikdidaktische Theorie geben. Die wechselseitigen Bezüge sind neu zu klären. Dabei bedarf die Eigenständigkeit beider Disziplinen einer zeitgemäßen Klärung und Neuausrichtung.
Die Europäische Union erfolgreich vermitteln
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Die politischen Entscheidungen der Europäischen Union (EU) wirken sich erheblich auf die Politik in Deutschland und das Leben der hier ansässigen Menschen aus. Zugleich können diese Einfluss auf die Entscheidungsfindung der EU nehmen, nicht zuletzt mittels der Europawahlen. Es fehlt nicht an frei zugänglichem Informationsmaterial. Dennoch mangelt es vielen Bürgern und Bürgerinnen an einem verständigen Zugang zur EU, was sich auch in einer geringen Beteiligungsbereitschaft niederschlägt. Offenbar fordert die Europäische Integration eine politikdidaktisch fundierte Bildung in besonderer Weise. Diese begegnet allerdings regelmäßig auch besonderen Schwierigkeiten. Dieser Band eröffnet fachwissenschaftliche und fachdidaktische Einblicke in Hintergrund und Kontroversen der Europabildung, stellt aktuelle empirische Befunde zur politischen EU-Bildung vor und gibt Anregungen für europapolitische Bildungsmaßnahmen.
Politisches Wissen über die Europäische Union
Subjektive und objektive Politikkenntnisse von Jugendlichen
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Im Zuge der Outcome-Orientierung von Politikunterricht in Deutschland gewinnt auch die empirische Erhebung des politischen Wissens an Bedeutung. Kenntnisse zur Europäischen Union (EU) sind dabei ein wesentlicher Bestandteil der für angehende EU-Bürgerinnen und -Bürger notwendigen Politikkompetenzen. Dennoch ist das politische Wissen, auch bezüglich der EU und gerade bei Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufen, bislang überraschend wenig erforscht. Monika Oberle entwickelt hierzu mittels latenter Modellierungen geeignete Tools, die subjektive und objektive Politikkenntnisse erheben. Dabei zeigt sich, dass unterschiedliche Faktoren auf die beiden Wissenstypen einwirken und ihr Verhältnis sich unter anderem geschlechtsspezifisch systematisch unterscheidet, was Implikationen sowohl für die Forschung als auch für den Politikunterricht mit sich bringt.