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Carola Kuhlmann

    1. január 1959
    Nicht Wohltun, sondern Gerechtigkeit
    "So erzieht man keinen Menschen!"
    Erziehung und Bildung
    Soziale Inklusion
    Sozialpädagogik und Sozialpolitik
    Alice Salomon
    • Alice Salomon (1872-1948) gehört unbestritten zu den Klassikerinnen der Sozialen Arbeit und doch sind ihre theoretischen Positionen bisher nicht systematisch aufgearbeitet worden. Die vorliegende Arbeit zeigt, wie weit Salomon ihrer Zeit voraus war und wie aktuell ihre Reflexionen über ethische Grundlagen, Geschlechterfrage und Professionalisierung bis heute geblieben sind. Alice Salomon (1872-1948) gehört unbestritten zu den Klassikerinnen der Sozialen Arbeit, doch bisher wurde dies vor allem mit ihrem praktischen Lebenswerk begründet. 1908 hatte Salomon die erste Ausbildungsstätte für Soziale Berufe in Deutschland eröffnet, nachdem sie bereits jahrelang in diesem Bereich tätig gewesen war. In den 20er Jahren gehörte sie national und international zu den Vorkämpferinnen für die Qualifizierung der sozialen Profession, bis sie 1933 alle öffentlichen Ämter verlor, da sie jüdischer Herkunft war. Die vorliegende Arbeit konzentriert sich vor allem auf die Darstellung ihres theoretischen Werks in drei Bereichen: erstens auf das Theorieverständnis und die ethischen Grundpositionen Salomons, zweitens auf den Zusammenhang von Sozialer Arbeit und Geschlecht (Mütterlichkeit versus soziale Mission der Frau) und drittens auf ihre Positionen zur Professionalisierung (Ehrenamt, Methoden) und zur Ausbildung Sozialer Arbeit. Bis heute studieren und arbeiten im Bereich der Sozialen Arbeit vor allem Frauen und auch die Adressaten sind überwiegend weiblich. Alice Salomon war eine der ersten, die diesen Zusammenhang systematisch reflektierte und eine eigenständige feministische Perspektive auf das Handlungsfeld entwickelte. Das Ziel der Arbeit war nach Salomon die Herstellung sozialer Gerechtigkeit und zwar nicht nur zwischen Armen und Reichen, sondern auch zwischen Frauen und Männern. Vor diesem Hintergrund bietet sich die vorliegende Arbeit auch als Einführung in die Geschichte und Theorie Sozialer Arbeit an.

      Alice Salomon
    • Soziale Inklusion

      Theorien, Methoden, Kontroversen

      Das Buch bietet eine Orientierung in der unübersichtlich gewordenen Inklusionsdebatte an. Ausgehend von sozialwissenschaftlichen Meta-Theorien (Luhmann, Foucault, Bourdieu, Nussbaum und Elias) werden Schlussfolgerungen für die Soziale Arbeit im Allgemeinen und für Fragen der Inklusion im Besonderen gezogen. Dies ermöglicht eine theoretisch fundierte Reflexion wissenschaftlicher und politischer Kontroversen zur Inklusion. Darüber hinaus liefert das Buch Kriterien und methodische Hinweise sowie Beispiele für die Gestaltung inklusiver Praxis. Es benennt Paradoxien und offene Fragen und regt so zur Diskussion an.

      Soziale Inklusion
    • Erziehung und Bildung

      Einführung in die Geschichte und Aktualität pädagogischer Theorien

      • 257 stránok
      • 9 hodin čítania

      Das Lehrbuch gibt einen Überblick über die wichtigsten allgemein- und sozialpädagogischen Konzepte der europäischen Geschichte - von Platon bis Lyotard. Im Zentrum der komprimierten und verständlichen Darstellung von Erziehungs- und Bildungstheorien stehen nicht allein 'Klassiker' oder bis heute beeindruckende Pädagoginnen und Pädagogen, sondern auch weniger vorbildliche Begründer pädagogischer Ideen.

      Erziehung und Bildung
    • "So erzieht man keinen Menschen!"

      Lebens- und Berufserinnerungen aus der Heimerziehung der 50er und 60er Jahre

      • 201 stránok
      • 8 hodin čítania

      Heimerziehung in Deutschland zwischen 1950 und 1970: In Form von qualitativen Interviews werden die Lebenserinnerungen von Kindern und Jugendlichen sowie die Berufserinnerungen ehemaliger Mitarbeiterinnen der Heimerziehung lebendig gemacht, analytisch ausgewertet und miteinander verglichen. Damit versteht sich diese Studie als ein Beitrag zur Debatte um die Wertung und Bewertung der Heimerziehung der frühen Jahre der Bundesrepublik: Trifft die Kennzeichnung als eine Phase systematischer Misshandlung zu oder muss hier differenziert werden?

      "So erzieht man keinen Menschen!"
    • Nicht Wohltun, sondern Gerechtigkeit

      • 206 stránok
      • 8 hodin čítania

      Im Frühjahr 2008 erscheint der zweite Band über Leben und Werk von Alice Salomon. Darin geht es schwerpunktmäßig um die Theorie Sozialer Arbeit, die Alice Salomon entwickelte und deren zentraler Ausgangspunkt die soziale Gerechtigkeit ist. In Abgrenzung zu reiner Wohltätigkeit muss sich nach Salomon Soziale Arbeit stets mit den gesellschaftlichen Ursachen von Not auseinandersetzen und auch politisch Einfluss nehmen. Sozial zu arbeiten heißt demnach, sich der Aufgabe und Verantwortung bewusst zu sein, die aus dieser gesellschaftlichen Funktion erwächst: „Soziale Arbeit beruht auf dem Grundsatz, daß die Gesamtheit für die schwachen Glieder Verantwortung übernehmen muß. Und die Gesamtheit trägt die Schuld für alle Ungerechtigkeit, Selbstsucht, Rücksichtslosigkeit, die sie im sozialen Kampf zugelassen hat. Sie muß die Schäden, die daraus entstanden, gutmachen, die Leiden der Opfer zu beseitigen versuchen.“ Neben der Entfaltung der ethischen Dimension Sozialer Arbeit geht es in Salomons Theorie um die Frage von Sozialer Arbeit und Geschlecht (Frauen als Adressatinnen und Fachkundige) und um die Professionalisierung durch Methoden (Ressourcenvermittlung, Empowerment etc.). Das Buch ordnet darüber hinaus die Theorie Salomons in zeitgenössische und aktuelle Theoriedebatten ein.

      Nicht Wohltun, sondern Gerechtigkeit
    • „Alles, was ich während meines Lebens getan habe, hatte einen Inhalt: beizutragen zur Entstehung einer sozialen Ordnung mit mehr Gerechtigkeit, Chancengleichheit und einem tieferen Empfinden der Solidarität und Brüderlichkeit.“ Mit diesen Worten beschreibt Alice Salomon (1879-1948) in ihrer Autobiographie ihr Lebensziel. Ihre freiwillige Tätigkeit in Berliner „Mädchen- und Frauengruppen für soziale Hilfsarbeit“ öffnete ihr um die Jahrhundertwende die Augen für die soziale Not, insbesondere der Frauen in den „nicht-besitzenden Schichten“. Der Gegensatz zwischen ihren eigenen Lebensumständen und denen der Menschen, mit denen sie arbeitete, überwältigte sie und ließ sie gegen Ungerechtigkeit und Ungleichheit der Chancen rebellieren. Salomon erkannte schnell, dass Hilfe im 20. Jahrhundert mehr als nur „gutes Herz“ erforderte. 1908 gründete sie die „Soziale Frauenschule“, den Vorläufer der heutigen Fachhochschulen für Soziale Arbeit. Zudem war sie aktiv in der deutschen und internationalen Frauen- und Friedensbewegung und gründete 1928 die Internationale Vereinigung der Schulen für Soziale Arbeit. 1937 wurde sie wegen ihrer jüdischen Herkunft aus Deutschland vertrieben und emigrierte in die USA, wo sie 1948 starb. Carola Kuhlmanns Biographie zeigt, dass Salomons Forderungen nach „sozialer Bildung“ und Verantwortung für Schwächere bis heute relevant sind.

      Alice Salomon und der Beginn sozialer Berufsausbildung