Kurt Hiller (1885-1972) war in den zwanziger Jahren ein umstrittener Mitarbeiter der Zeitschrift „Die Weltbühne“ und gründete 1926 die Gruppe Revolutionärer Pazifisten (GRP). Zu den Mitgliedern gehörten bekannte Intellektuelle wie Kurt Tucholsky, Hans Bauer, August Bleier und Erich Weinert. Die Gruppe thematisierte den Zusammenhang zwischen kapitalistischen Gesellschaften und kriegerischer Gewalt und reflektierte ein uneinheitliches Bild des Sozialismus. Hillers Politikmodell der „Logokratie“ fand ebenfalls Anhänger. Die Mitglieder diskutierten tagespolitische Ereignisse der Weimarer Republik, die Kriegsschuldfrage, den Versailler Friedensvertrag, Nationalismus und Militarismus. Sie initiierten sogar einen Vorschlag zur Wahl Heinrich Manns als Reichspräsidenten. Trotz ihrer Kapitalismuskritik erkannten die Pazifisten supranationalen Organisationen eine friedensfördernde Rolle zu und befassten sich kritisch mit dem Kellogg-Pakt und dem Genfer Völkerbund. Die Entwicklungen in Russland wurden aufmerksam verfolgt, jedoch unterschiedlich beurteilt. Ein zentraler Diskussionspunkt war die Anwendung von Gewalt im Pazifismus, insbesondere in Bezug auf soziale Revolution und gewaltfreien Widerstand. Ab den 1930er Jahren konzentrierte sich die Gruppe auf die Ursachen des NS-Erfolgs und setzte sich für die „Linke Einheit“ ein. Im März 1933 löste sich die Gruppe auf. Die Neuauflage enthält einen umfangreichen Anhang mit Hillers Schriften u
Rolf von Bockel Poradie kníh






- 2019
- 2013
„... und am siebten Tag schuf Hammonia den Stadtpark ...“
Geschichte[n] aus 100 Jahren Hamburger Stadtpark
- 234 stránok
- 9 hodin čítania
In den 1890er Jahren waren die Wohn- und hygienischen Verhältnisse in Hamburg für viele Bürger elendig. Alfred Lichtwark, Direktor der Kunsthalle, äußerte 1897 die Befürchtung, dass die Stadt ohne einen großen Stadtpark auf Dauer unbewohnbar bleiben könnte. Er stellte sich einen Park vor, der Raum für aktives Leben bietet, einschließlich Kunst, Kulinarik, Sport und Spielflächen. Nach langwierigen Diskussionen wurde auf dem ehemaligen Jagdgelände des Goldschmieds Adolph Sierich der Stadtpark projektiert. Der erste Spatenstich fand 1912 statt, und am 1. Juli 1914 wurde der größte Teil der Anlage für die Bevölkerung eröffnet. Der vorliegende Band würdigt den Stadtpark nach 100 Jahren und reflektiert über den ursprünglichen Anspruch des „Volksparks“ für alle, formuliert von Oberbaudirektor Fritz Schumacher. Trotz individueller Blickwinkel der Beiträge ergibt sich ein Gesamtbild: Der Stadtpark ist für die hanseatischen Städter nicht nur ein Ort der Freizeit, sondern auch ein Raum für Lebensinhalte. Er ist ein einzigartiger „Bürger“-Park, vergleichbar mit dem Hyde Park in London oder dem Gorkipark in Moskau. Beiträge stammen von zahlreichen Autoren, die verschiedene Perspektiven auf den Park bieten.
- 2007
Das vorliegende Buch stellt erstmals in Geschichten, Reportagen und Dokumentationen Alltagsleben in und um die Hamburger City Nord herum dar. Vielfältige Aspekte werden aufgegriffen, ob es dabei um Geschichten über Bauernproteste vor Lebensmittelfirmen in der City Nord geht oder über ein Neujahrsfest im Heim am Dakarweg, - das Aufeinandertreffen einer Vielzahl von Nationalitäten am Wesselyring oder Freizeitaktivitäten wie Schachspielen im Stadtpark, - Einsamkeitserfahrungen trotz hoher Einwohnerdichte oder Weihnachten als Muslim, - die allmorgendlich „putzenden Kopftuchbataillone“ in den Bürobauten oder Rendezvous-Erfahrungen am Planetarium, - historische Betrachtungen über den Stadtplaner Werner Hebebrand oder auch nur eine kurze Begegnung mit Inge Meysel, die für kurze Zeit zu den ersten Bewohnerinnen der City Nord gehörte, und anderes mehr: Die Texte geben einen Eindruck von dem Leben in einem Hamburger Stadtgebiet, das mit dem Image des „Unwirtlichen“ zu kämpfen hat und bisher noch nie in einem Stadtteilbuch gewürdigt wurde. Der Band beweist: Die Wüste lebt!
- 1990