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„Was einst die Elemente der Musik einigte, der Gestus, ist selber verfügbar geworden“, schreibt Dieter Schnebel in seiner Dissertationsschrift. Er erläutert den Begriff der musikalischen Geste als außer-musikalisches Gestaltungsprinzip, das es ermöglicht, die traditionelle Musik vom Generalbaßzeitalter bis zu Schönberg hinsichtlich ihres Ausdruckspotentials zu analysieren. Die Geste fungiert als Kommunikations- und Ausdrucksmittel, das die Körpergebundenheit musikalischer Prozesse offenlegt. Schnebel komponiert Gesten in vielen seiner Werke als körperliche Bewegung in Raum und Zeit, wodurch deren Potentiale im musikalischen Theater und darüber hinaus entfaltet werden. Die Geste hat eine Aussagekraft, die im Spannungsfeld von Authentizität und Codierung betrachtet werden muss. Der Körper erscheint als „natürliches“ Medium, während die Geste gleichzeitig durch den Diskurs, in dem sie steht, kodifiziert wird. Schnebel betrachtet die musikalische Geste als kompositorisches Material, das mit den Parametern Raum, Zeit und Dynamik ausgearbeitet wird. Gestische Musik verweist metaphorisch auf etwas außerhalb der Musik. Allgemeine Eigenschaften der Geste als Aktion und Haltung sowie gestische Musik und musikalische Gestik werden exemplarisch an zwei Kompositionen Schnebels untersucht.
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Gestische Musik und musikalische Gesten. Dieter Schnebels "visible music", Asja Jarzina
- Jazyk
- Rok vydania
- 2005
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